Mal so richtig entspannen, durchatmen, beim Yoga den Körper spüren und wieder zu sich selbst finden, gutes Essen genießen und nette Menschen kennenlernen – all diese Erfahrungen habe ich Ende April im Kubatzki Hotel in St. Peter Ording gemacht. Ich möchte euch diesen tollen Ort unbedingt näher bringen und gleichzeitig zeigen, wie schön es im Frühjahr an der Nordsee ist.
Als ich Anfang des Jahres ein Wochenende im Beach Motel im winterlichen St. Peter Ording verbrachte, verliebte ich mich unglaublich in die kleine Gemeinde an der Nordsee und wusste, ich werde zu einer anderen Jahreszeit auf jeden Fall wiederkommen. Damals entdecke ich schon ein weiteres Hotel, das mich auf Anhieb magisch anzog. Das große weiße Haus mit der hölzernen Terrasse in einem kleinen Kiefernwald nur 300 Meter vom Deich entfernt sah einladend aus, und als ich las, dass es sich um ein Yoga-Hotel handelt, war die Neugierde erstrecht entfacht. Mit Yoga hatte ich bisher nämlich noch gar keine Erfahrung gemacht. Das Konzept klang für mich außergewöhnlich, und da ich immer offen für Neues bin, kehrte ich Ende April tatsächlich zurück nach SPO in das besagte Kubatzki Hotel.
Während im Januar noch Schnee und Eis die Landschaft in SPO prägten, freue ich mich jetzt über die Frühlingssonne, wärmere Temperaturen und die blühende Natur. Schon beim Aussteigen aus dem Auto vor dem Kubatzki-Hotel nimmt man den herrlichen Duft von Kiefern war und hört sogar leises Meeresrauschen. Die Lage ist einfach perfekt, denn der Strand ist nur ein paar Gehminuten entfernt, es ist ruhig hier und somit ist Entspannung garantiert. Das ist das erste Mal, dass ich für mehrere Tage alleine im Urlaub bin, und ich bin gespannt, was mich erwartet.
Ich betrete den einladenden Eingangsbereich und gelange zur Lobby, die inmitten einer großen Wohnküche zu finden ist. Die Sonne strahlt durch die großen Terrassenfenster. Der Raum ist lichtdurchflutet. Ich fühle mich auf Anhieb wohl. Inhaberin Dörte Kubatzki begrüßt mich freudestrahlend. Sie zeigt mir erstmal die Räumlichkeiten und erklärt mir auf ihre sympathische, offene Art, wo ich was finde. Neben aromatisiertem Wasser steht zum Beispiel auch eine leckere Auswahl von PUKKA-Bio-Tee zur freien Verfügung bereit, den man sich rund um die Uhr mit gefiltertem Wasser aufgießen darf. Sogar einen kleinen Wellness-Bereich mit Sauna, Fitnessraum und Badesalon gibt es hier.
Ich fühle mich hier wie zu Besuch im Esszimmer von Freunden und nicht wie in einem klassischen Hotel. Das liegt vielleicht an den langen Tafeln, an denen abends zusammen gegessen werden kann. An der Bar gibt es übrigens auch Kaffeespezialitäten und andere Erfrischungen.
Nachdem ich mich mit den Räumlichkeiten vertraut gemacht habe, zeigt Dörte mir das Yoga-Programm. Im Kubatzki wird zwei Mal täglich eine Yoga-Stunde – eine für Anfänger und eine für Fortgeschrittene – angeboten. Hinzu kommen weitere Retreats mit Gastlehrern, mal draußen, mal im Yoga-Raum. Ich melde mich für den ersten Kurs meines Lebens an, bevor ich mir mein Zimmer für die nächsten zwei Nächte anschaue. Es ist wunderbar hell gestaltet, viel Weiß steht in Kontrast mit etwas Schwarz. Ich mag dieses skandinavische reduzierte, aber auch zeitlose Design sehr. Den großen Holzspiegel im Bad würde ich am liebsten mit nach Hause nehmen! 😉
Bei dem schönen Wetter zieht es mich natürlich an den Strand. Während mir Freunde von Hagel in Kiel berichten, freue ich mich insgeheim umso mehr über den Sonnenschein. Im Nu bin ich im kleinen Örtchen mit vielen Cafés, Restaurants und Geschäften. Die Promenade ist von hier nur noch wenige Meter entfernt. Beim Blick auf das Meer durchfährt mich sofort ein Gefühl von Glückseligkeit. Es ist stürmisch, aber eingepackt in meine Jacke lässt es sich wunderbar aushalten. Ich atme die Nordseeluft tief ein und lasse mir den Wind um den Kopf pusten. Alle schlechten Gedanken sind verflogen. Ich fühle mich frei und unbeschwert.
Nach so einem windigen Strandspaziergang freue ich mich umso mehr auf ein leckeres Abendessen. Im Kubatzki wird nämlich nur mit frischen und handverlesenen Produkten gekocht, die zum größten Teil aus der Region stammen, oft biologisch und meist saisonal sind. Ich darf Koch Jürgen beim Zubereiten des heutigen Drei-Gänge-Menüs sogar über die Schulter schauen. Es gibt vorweg Blumenkohl-Suppe, Putenröllchen in Salbei, Kräuterreis und Fenchel in Orange oder gebackene Aubergine als Hauptspeise zur Auswahl und anschließend ein Rhabarber-Erdbeer-Crumble. In Jürgens Küche trifft Ayurveda internationale Hausmannskost. Die Gerichte sind bodenständig ohne viel Chi-Chi. Vom Geschmack habe ich mich natürlich selbst überzeugt, und ich muss sagen: köstlich!
Ich genieße noch einen Moment die gemütlich Atmosphäre im Esszimmer, gönne mir ein Glas Wein und falle glücklich und zufrieden ins Bett. Die perfekte Voraussetzung für meine Yoga-Stunde am nächsten Morgen.
Der Yoga-Raum ist puristisch gestaltet. Das Wort „Now“ ziert in goßen, beleuchteten Buchstaben die Wand. Yoga bedeutet vor allem im Hier und Jetzt zu sein, den Kopf abzuschalten und sich mal nur auf seinen Körper zu konzentrieren. Die heutige Stunde wird von Dörte gegeben. Wir sind acht Teilnehmer mit unterschiedlichsten Yoga-Erfahrungen. Die Atmosphäre ist angenehm, locker, fröhlich. Ich bzw. mein Körper macht zum ersten Mal die bewusste Erfahrung zwischen starken und weichen, kräftigen und sanften, fließenden und gehaltenen Bewegungen zu wechseln. Manche Übungen sind anstrengend und fordern mich heraus, andere sind unendlich entspannend. Dörte steht uns unterstützend zur Seite. Ich fühle mich gut aufgehoben und bin 90 Minuten lang mit meinen Gedanken mal nur bei mir.
Nach der Yoga-Stunde fühle ich mich tiefenentspannt. Ich bin sogar ein bisschen stolz, dass ich den Fortgeschrittenen-Kurs so gut durchgehalten habe. Jetzt wird erstmal gefrühstückt. Das Büffet bietet alles, was das Herz begehrt, von selbstgemachten Marmeladen über frische Smoothies und Obstsalat bis hin zu verschiedenen Eierspeisen. Dass das Kubatzki ein Ort des Austauschs und der Begegnung ist, wird mir heute Morgen besonders bewusst. An den langen Tafeln kommt man ins Gespräch. Ich lerne eine Redakteurin aus Hamburg kennen und erfahre auch mehr über Dörte und ihr Hotel.
Das Kubatzki ist ein noch sehr junges Hotel, dass erst im Frühjahr 2015 eröffnete. Zusammen mit ihrem Mann Marco erfüllte sich die ausgebildete Yoga-Lehrerin hier ihren Traum. Das Gebäude wurde von den beiden mühevoll renoviert und umgestaltet. Aktuell wird sogar das neue Yoga-Loft gebaut, das im Juni Eröffnung feiert. Ich spüre, mit welcher Leidenschaft die beiden ihren Gästen hier eine schöne Zeit schenken möchten und wie wichtig ihnen der familiäre Charakter auch innerhalb des Mitarbeiter-Teams ist. Nach unserem netten Plausch und gestärkt vom Frühstück, mache ich mich auf den Weg nach Westerhever. Bei meinem letzten Besuch in SPO habe ich das leider versäumt, und der blaue Himmel ruft mich heute quasi dazu auf.
Zusammen mit Roxana, die ich beim Frühstück kennenlernte, verbringe ich einen traumhaften Tag. Nach langen Spaziergängen gönnen wir uns eine Waffel in der 54 Grad Nord Strandbar. Auf so einem Stelzenhaus hat man das Gefühl, direkt über dem Meer zu schweben. Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr ich diesen Tag genossen habe und wie gut er mir getan hat.
Langsam zieht sich der Himmel zu und die Sonne lässt nur noch den Horizont erstrahlen. Wir machen uns auf den Rückweg ins Hotel, lassen uns noch ein letztes Mal von Jürgens vorzüglicher Küche verwöhnen, und am nächsten Morgen geht es nach dem Frühstück wieder zurück nach Kiel.
Mir hat der Aufenthalt im Kubatzki wunderbar gefallen, und ich kann euch das Hotel mit seinem stimmigen Konzept sehr ans Herz legen. Ob ihr nun alleine einen entspannten Urlaub verbringen wollt oder in Begleitung, ob Yogafan oder Faulenzer – jeder ist Willkommen und kann frei entscheiden, wonach ihm ist. Man muss sich zu nichts gezwungen fühlen. In der netten und lockeren Atmosphäre fühlte ich mich einfach wohl. Das Essen war ein Genuss und in allem steckte viel Leidenschaft und Liebe. Ich habe mir übrigens fest vorgenommen, an meine erste Yoga-Stunde anzuknüpfen und auch in Kiel einen Kurs zu machen. Mein Muskelkater nach dem Kurs in SPO hat mich auch in der Heimat noch daran erinnert 😉 Ich freue mich natürlich über eure Empfehlungen!
Das Kubatzki
Im Bad 59
25822 St. Peter Ording
Tel.: (04863) 704 0
info@das-kubatzki.de
Wow, das sieht total schön aus! Merke ich mir gleich mal 🙂