Von meinen Erlebnissen an Bord von Stena Line habe ich dir bereits im letzten Beitrag berichtet. In diesem Blogpost verrate ich dir meine Göteborg Tipps. Entdecke gemütliche Cafés im Stadtteil Haga, stylische Interieurshops, einen atemberaubenden Aussichtspunkt, Sehenswürdigkeiten und besondere Ecken für den perfekten Minitrip nach Schweden.
1. Fahre mit der Straßenbahn
Unsere Ankunft in Göteborg könnte nicht schöner sein. Die Sonne scheint und der Himmel ist blau. Um 9.15 Uhr erreichen wir das Stena-Line-Terminal im Hafen. Es liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums. Daher haben wir uns vorab über Stena Line eine 24-Stunden-Straßenbahnkarte gebucht. So können wir für nur 10 Euro pro Person den ganzen Tag die Straßenbahnen, Personenfähren und Busse nutzen. Es ist zwar auch möglich, vom Terminal zu Fuß in die Stadt zu gehen, ich würde dir allerdings empfehlen lieber mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Das ist viel entspannter, du sparst Zeit und bekommst während der Fahrt noch weitere Eindrücke Göteborgs.
Die Straßenbahn-Haltestelle Chapmans Torg liegt nur ca. 5 Gehminuten vom Terminal entfernt. Alle paar Minuten fährt eine der blauen Straßenbahnen, sodass wir nicht lange warten müssen. Unsere Fahrkarte entwerten wir nach dem Einsteigen an einem Automaten. Und los geht die Fahrt!
2. Erkunde den Stadtteil Haga
Wir fahren bis zur Haltestelle Järntorget. Hier befindet sich der berühmte Stadtteil Haga, der auf meiner Göteborg-To-Do-Liste ganz oben steht. Du weißt ja, dass ich kleine, inhabergeführte Geschäfte und schnuckelige Cafés liebe. In der Haga Nygata reihen sich genau solche Läden aneinander wie die Perlen in einer Kette. Ich habe noch nie so viele schöne Shops in einer Straße gesehen! Das ehemalige Arbeiterviertel begeistert mich aber auch mit den fröhlich bunten Holzhäuschen.
Kathrin und ich sind total in unserem Element. Wir verlieben uns in den romantischen Blumenladen Blom Blom, in die zauberhafte Außendekoration vom Le Petit Café. Ach, was soll ich sagen: In eigentlich alles, an dem wir hier vorbeispazieren. In die Antikläden, die hippen Modeboutiquen, die Möbelgeschäfte mit skandinavischen Wohnaccessoires, die Spielzeugläden, in denen uns unsere heißgeliebten Mumins entgegen lachen. Ich muss ehrlich gestehen, dass sich alleine schon für einen Besuch in diesem Stadtteil die Reise lohnt. Zumindest für mich.
Mein Tipp: Du kannst fast überall mit EC- oder Kreditkarte bezahlen. Manchmal sogar ausschließlich mit Kreditkarte.
3. Lege eine Fika ein
Es wird dringend Zeit für eine „Fika“! Das ist die typisch schwedische Kaffeepause mit Freunden. Es heißt, man solle diesem Brauch mindestens zwei Mal am Tag nachkommen. Kein Problem! Wusstest du, dass sich Göteborg gerne als die Fika-Hauptstadt betitelt? Kein Wunder, bei so vielen Cafés und Restaurants.
Wir drücken uns die Nasen an den Fensterscheiben fast platt, hinter denen sich die wohl größten Zimtschnecken stapeln, die wir je gesehen haben. Da kann man doch gar nicht widerstehen, oder? Nachdem wir uns jedes Café in der Haga Nygata von außen angesehen haben, entscheiden wir uns für das Hebbe Lelle. Die zuckersüßen Blümchentapete, bonbonfarbenen Kissen und mit süßem Gebäck prall gefüllte Theke haben uns überzeugt!
Wir bestellen uns eine XXL Zimtschnecke, die sogenannte Kanelbulle, und zwei Cappuccino. Die Zimtschnecke teilen wir uns. Respekt, wer eine ganz alleine schafft. Ebenfalls empfehlenswert für eine Fika sind: Le Petit Café, Café Kringlan, Café Husaren, Restaurant Sjöbaren
4. Schau dir die Stadt von oben an
Nach der kleinen Zuckerbombe brauchen wir Bewegung. Daher führt der Weg uns zur Skansen Kronan. Die ehemalige Verteidigungsanlage aus dem 17. Jahrhundert liegt auf einem Hügel. Wir erklimmen ihn über eine sehr sehr lange Treppe. Gar nicht so einfach in dicken Winterklamotten, aber die Anstrengung zahlt sich am Ende aus. Von oben liegt dir Göteborg zu Füßen. Du hast einen wirklich tollen Blick über die Stadt!
5. Bummel durch die Innenstadt
Wir begeben uns wieder zur Straßenbahn-Haltestelle, denn wir wollen unbedingt weiter in die Stadtmitte fahren. Dort befinden sich die bekanntesten Einkaufsstraßen Göteborgs: die Kungsgatan, die Kyrkogatan, die Magasinsgatan und die Drotninggatan. Wir steigen an der Haltstelle Brunnsparken aus und stürzen uns ins Shoppinggetümmel. Im Vergleich zu Kiel (Wobei dieser vielleicht auch etwas ungerecht ist), ist Göteborg ein wahres Bummelparadies – vor allem für Interieurliebhaber.
Im Zentrum gibt es unglaublich viele Geschäfte zu entdecken und du kannst alles bequem zu Fuß erreichen. Dazu gehören bekannte Ketten, Shopping-Malls, Designerläden genauso wie originelle Vintageshops und Secondhandläden. Uns wird schnell klar: Hier können wir jede Menge Geld ausgeben. Hinzu kommt eine gigantische Auswahl an Cafés, Lokalen und Bistros. Sogar Foodtrucks entdecken wir an fast jeder Ecke.
Schaue unbedingt im trendigsten Viertel der Stadt bzw. in der Magasingatan vorbei. Hier haben mir der Lifestyleshop Grandpa, der Blumenladen Floramor och Krukatös und das Café Da Metteo am besten gefallen.
Wenn das Wetter so gar nicht mitspielt, dann schaue am besten in Schwedens größtem Einkaufszentrum Nordstan vorbei. Dort sind alle gängigen Geschäfte und Labels vertreten.
6. Gehe auf Schlemmertour in den Saluhallen
Wir sind immer noch satt von unserer majestätischen Kanelbullar, wollen uns die bekannten Saluhallen jedoch trotzdem anschauen. Göteborgs größte Markthalle befindet sich in der Innenstadt am Kungstorget. Dort erwarten dich mehr als 40 Stände und Restaurants mit nationalen und internationalen Produkten. Da dürfen Köttbullar, Elchfleisch, Rentier und Lachs natürlich nicht fehlen. Hinzu kommen allerlei Feinkostprodukte, Schokolade, Bonschis, Gewürze und vieles mehr.
7. Genieße Meeresschätze in der Feskekörka
Es ist mittlerweile schon 15.30 Uhr. Wie schnell die Zeit vergeht! Es fängt an zu regnen. Man könnte fast meinen, Göteborg sei traurig, weil wir bald abreisen. Wir haben nur noch eineinhalb Stunden, bevor wir wieder zum Terminal fahren müssen. Deshalb machen wir uns noch auf den Weg zur Feskekörka. Du fragst dich, was das denn sein mag?
Die sogenannte Fischkirche ist eine besondere Location Göteborgs, in der super frischer Fisch und Meeresfrüchte angeboten werden. Das Gebäude erinnert optisch an eine Kirche, daher der Name. Dort findest du zwei Bistros, in denen du verschiedene Fischspezialitäten wie zum Beispiel ein leckeres Brot mit Krabben probieren kannst. Erkundige dich vorab am besten über die Öffnungszeiten, damit du nicht vor verschlossener Tür stehst.
Wie kurz acht Stunden doch sein können, denke ich, als wir wieder an Bord gehen und uns kurz in unseren Kabinen ausruhen. Wir haben leider nicht alles geschafft, was wir uns vorgenommen haben. So ein Kurztrip soll ja auch nicht in Stress ausufern und wir haben in den acht Stunden Aufenthalt wirklich viel gesehen. Zudem sind einige Aktivitäten im Januar in Göteborg nicht möglich, die ich dir aber dennoch gerne als Tipp mitgeben möchte.
Weitere Göteborg Tipps:
- Eine Fährenfahrt zu den Schäreninseln: Du kannst mit der Straßenbahn Nr. 11 zur Halbinsel Saltholmen fahren und dort auf eine Fähre wechseln. Diese schippert dann zum Beispiel zur Insel Styrsö. Inklusive wunderschöner bunter Holzhäuschen. Das stelle ich mir im Sommer traumhaft vor!
- Ein Abstecher zum Kronhuset, dem ältesten erhaltenen Gebäude der Stadt: Im Innenhof haben sich einige Kunsthandwerkstätten angesiedelt.
- Ein Besuch des Liseberg-Parks: Das ist Skandinaviens größter Vergnügungspark. Das Riesenrad bietet einen atemberaubenden Blick auf Göteborg.
- In der Adventszeit verteilen sich überall in der Stadt festlich beleuchtete Weihnachtsmärkte.
- Besuche eines der vielen Museen: Besonders interessant finde ich das Rösskha Museum für Mode, Design und Kunsthandwerk, Göteborgs Kunstmuseum oder das Maritiman, das größte Schifffahrtsmuseum der Welt
- Schlendere im Frühjahr/Sommer unbedingt durch den preisgekrönten Botanischen Garten.
- Besuche das Universum: Dort befinden sich einige der größten Aquarien Europas und interessante Ausstellungen.
- Unternehme eine Paddan-Kanalfahrt und entdecke die Stadt vom Wasser aus.
Du siehst, es gibt noch so viele Dinge, die man in Göteborg unternehmen kann. Grund genug, um den Minitrip mit Stena Line nochmal in einer anderen Jahreszeit zu wiederholen oder ein paar Tage Aufenthalt in einem Hotel vor Ort einzuplanen.
Ich habe mich auf jeden Fall verliebt in die schöne schwedische Stadt. Das gesamte Flair war so herrlich entspannt. Die Menschen wirkten auf mich sehr sympathisch und hilfsbereit. Überall konnten wir uns auf Englisch verständigen und beim Betreten jeden Ladens wurden wir direkt gefragt, ob wir Hilfe benötigen. Diese offene Art der Schweden hat mir sehr gefallen.
Warst du schon einmal in Göteborg und hast noch weitere Tipps für mich?
Also ich kann nur empfehlen auf den „lipstick“ zu gehen
Tolle aussicht über göthenburg