Vor sechs Jahren hat sich die Studentin Lisa in das Land Norwegen verliebt. Seit dem reist sie mit ihrem Freund Eric so oft es geht mit einem Kombi in den hohen Norden. Zusammen haben die beiden den Instagram-Account @Lisaauskiel gegründet, auf dem sie ihre fast 8.000 Follower auf ihre Skandinavienreisen mitnehmen. Ich habe mit Lisa über das Land der Fjorde, Nordlichter und Elche geschnackt und dabei tolle Norwegen-Tipps erhalten.
Schon lange verfolge ich Lisas Abenteuer auf Instagram. Die wunderschönen Bilder ihrer Norwegenreisen nehmen mich jedes Mal gefangen. Die unendlichen Weiten, kristallklares, blaues Wasser und die riesigen Gletscher lassen mich in Gedanken immer nach Mittelerde abschweifen.
https://www.instagram.com/p/B281yZLAfkj/
Seitdem ihr Bruder 2013 nach Norwegen ausgewandert ist, reist Lisa zusammen mit ihrem Freund Eric regelmäßig in das Land der Berge und Gletscher
Lisa, wie oft warst du schon in Norwegen?
Lisa: Das erste Mal war ich 2013 in Norwegen. Mein Bruder ist damals mit seiner neuen Freundin dorthin ausgewandert und das war zunächst ganz schlimm für mich. Als wir ihn dann dort besuchten, waren wir einfach nur begeistert und sprachlos von dem Land. Da wussten wir, dass die beiden alles richtig gemacht haben. Ab da haben wir versucht, möglichst oft nach Norwegen zu fahren. Nun sind wir bestimmt mindestens achtmal dort gewesen.
Dann kennst du dich bestimmt perfekt aus in Norwegen?
Lisa: Es geht. Ich habe immer das Gefühl, dass ich noch gar nicht so viel gesehen habe. Natürlich kenne ich die Klassiker. Aber oft musst du innerhalb von Norwegen noch einmal weite Strecken zurücklegen, um zum Ziel zu kommen. Fliegen tun wir nie, wir fahren immer mit dem Auto. So ist man viel flexibler. Die Strecken haben in Norwegen eine ganz andere Dimension als hier. Dort ist es normal für einen Tagesausflug vier Stunden pro Fahrt einzurechnen. Ich habe also noch viel vor mir.
Sogar eine Fahrt mit einem Hundeschlitten haben Lisa und Eric schon unternommen
Wie viel Planung und Vorlaufzeit brauchst du für deine Trips?
Lisa: Mein Freund Eric und ich entscheiden das eigentlich immer relativ spontan. Ich bin noch Studentin und arbeite nebenbei in der Gastro und Eric kann auch sehr flexibel entscheiden wann er arbeiten möchte. So entschieden wir das meistens erst eine Woche im Voraus. Zudem sind wir nie monatelang weg. Das Längste waren jetzt drei Wochen.
„Meistens legen wir uns vorher einen Plan zurecht, was wir uns anschauen oder wohin genau wir reisen wollen. Eric fährt dann immer Auto und ich habe die Macht über die Karte. Es ist aber auch schon oft vorgekommen, dass sich unsere Pläne in letzter Minute noch geändert haben, weil ich ein tolles Ziel bei Instagram entdeckt habe, wo ich unbedingt hinmöchte.“
Wo wohnt ihr denn, wenn ihr in Norwegen seid?
Lisa: Das ist immer unterschiedlich. Meistens kommen wir bei meinem Bruder unter, da er ja dort wohnt. Wir buchen uns aber auch gerne spontan in ein Air B’nB ein. Zu zweit sind die Kosten auch immer ok. Wenn wir abenteuerlustig sind, schlafen wir einfach in unserem Auto in der Natur. Im Gegensatz zu Deutschland ist es in Norwegen völlig legitim in der Wildnis zu campen. Da gibt es das Allemansrecht, das dir erlaubt in und mit der Natur zu leben.
Wie sind eure Erfahrungen mit Wildcampen?
Lisa: In Norwegen haben wir es erst zwei- oder dreimal gemacht. Am Anfang ist es noch ungewohnt, weil man diese typisch deutschen Gedanken hat, wo man sich denn am besten hinstellt und ob das denn überhaupt erlaubt ist. Aber das ist es. Wir haben ein Auto, das einem Kombi gleicht. Die Sitze kann man komplett zurückklappen und vor einigen Jahren haben wir uns eine ganz dünne Campingmatratze gekauft, die perfekt über die Sitze passt. So können wir dann auch bequem schlafen. Wir haben unser Quartier direkt mit Blick auf Gletscher und einen Wasserfall aufgeschlagen – das war wunderschön!
„Essen bereiten wir mit einem Campingkocher zu oder ganz klassisch mit einem selbstgemachten Lagerfeuer. Wir bereiten uns ein paar Spieße mit allen möglichen Leckereien zu, die wir über dem Feuer grillen. Letztes Mal war es allerdings so kalt, dass mir beinahe mein Gemüse eingefroren ist, bevor ich es überhaupt über das Feuer halten konnte. Das ist auch die preisgünstigste Variante, denn Skandinavien – und Norwegen insbesondere – sind sehr teuer.“
Hast du noch Tipps für Campingneulinge in Norwegen?
Lisa: Auf jeden Fall eine Kreditkarte mitnehmen! Man kann sich 4.000 Meter über dem Meeresspiegel befinden, aber in der Hütte auf dem Gipfel des Berges zahlst du deinen Kaffee mit Kreditkarte – in ganz seltenen Fällen wird Bargeld angenommen, aber das ist eher die Ausnahme. Wenn du wandern gehst, pack dir immer lange Klamotten ein. Am Fuße des Berges ist es vielleicht noch sehr warm, je näher du allerdings dem Gipfel kommst, desto kälter wird es und da kann auch schon mal Schnee liegen. Nur Sommerklamotten können da zum Verhängnis werden.
„Eine Regenjacke sollte man immer dabei haben. In Norwegen kann es passieren, dass der Himmel in der einen Minute wolkenklar ist und auf einmal fängt es an in Strömen zu regnen. Dein Auto sollte, besonders im Winter, immer vollgetankt sein, damit du zur Not den Motor laufen lassen kannst, wenn es sehr kalt wird. Zudem ist es nicht lustig mitten auf einer einsamen Straße liegen zu bleiben. Da kann es dann nämlich einige Stunden dauern, bis Hilfe naht. Wenn du jedoch die wunderschöne Natur siehst, wird alles andere auf einmal unwichtig und du genießt einfach nur den Moment und das Land.“
Bist du schon einmal in Norwegen gewesen?
Hinterlasse deinen Kommentar