Vor einiger Zeit nahm ich dich mit auf einen Ausflug nach Kappeln. Dort fuhren wir mit dem Raddampfer zur Lotseninsel, erkundeten die niedliche Altstadt und entdeckten in der Umgebung hübsche Dörfer wie Sieseby. Einigen Leser fehlte jedoch ein Ort in meinem Blogbeitrag: Arnis, die kleinste Stadt Deutschlands. Weil der Kleinod an der Schlei so besonders ist, möchte ich ihm jetzt einen eigenen Beitrag widmen.
Klein, kleiner, Arnis
Die kleinste Stadt Deutschland liegt auf einer Halbinsel in der Schlei und ist nur wenige Fahrminuten von Kappeln entfernt. Auf einem Parkplatz am Ortseingang, den ich über die Landstraße erreiche, stelle ich mein Auto ab. Denn in Arnis verkehren nur die Fahrzeuge der etwas mehr als 300 Einwohner. Zu Fuß lässt sich das Städtchen aber eh viel besser erkunden. Es fährt übrigens auch eine Fähre hierher!
Schon auf den ersten Blick verstehe ich, warum Arnis so ein beliebtes Ausflugsziel ist. An der langen, von hochgewachsenen Bäumen gesäumten Hauptstraße stehen dicht an dicht gereihte schmucke Häuser – mal mit grün gerahmten Fenstern, mal mit blauen oder weißen. An den Hausfassaden ranken sich Efeu und Wildrosen empor und hier und da lädt eine Sitzbank mit weichen Kissen zum Verweilen ein. Du kannst einfach nicht anders, als dich sofort willkommen zu fühlen!
Wenn du eine Stärkung brauchst, hast du hier gleich mehrere Restaurants zur Auswahl: das Fährhaus, die Schleiperle oder die Strandhalle. Hinzu kommen eine Bäckerei, die Lütt Arnis Butik, die Arnisser Rum Hökerei, eine Töpferei und andere winzige Lädchen.
Als ich so durch die schmale Straße schlendere, entdecke ich einen versteckten Geheimweg, der mich ab vom Weg auf einen Gartenpfad führt. Von hier aus habe ich einen schönen Blick auf die hübschen Gärten der Wohnhäuser, die alle so perfekt unperfekt sind. Wild gewachsene Rosensträucher, liebevoll angelegte Gemüsebeete und hier und da eine charmante Sitzecke, in der bestimmt schon einige sonnige Nachmittage mit Kaffee und Kuchen verbracht wurden.
Arnis war aufgrund der geringen Einwohnerzahl nicht immer eine Stadt. Anfang des 20. Jahrhunderts bekam sie aber aufgrund der Bevölkerungsdichte und der wirtschaftlichen Bedeutung für Fischer und Werften den Stadttitel verliehen. Diese maritime Atmosphäre ist auch heute deutlich zu spüren. An vielen Wohnsitzen ankert ein eigener Steg, der direkt in die Schlei mündet, an Holzpfählen hängen Fischernetze zum Trocknen. Bunte Fischerhäuschen und alterbaute Werften verleihen diesem Kleinod einen außerordentlichen Charme und an nahezu jedem Fleckchen hast du einen fantastischen Wasserblick. Nicht auf meinen Fotos zu sehen, aber eine Besichtigung wert: die Schifferkirche von 1669.
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Du siehst, ein Ausflug nach Arnis lohnt sich. Ein Ort, mit so viel Ursprünglichkeit und maritimem Zauber! Wer solch‘ versteckte Schönheiten entdecken möchte, der findet an der Schlei zahlreiche kleine Dörfer, romantische Wanderwege und romantische Plätzchen.
Auf diesen Blogs habe ich weitere schöne Beiträge über Arnis gefunden:
Marieola
In der Naehe bleiben
MeerART
Frische Brise
Sehr, sehr schön und informativ beschrieben, tolle Bilder und bin super vorbereitet, wenn ich jetzt dorthin fahre!!!!!