Mit einem Kreuzfahrtschiff in See stechen – dieser Traum wurde für mich bei einer Reise mit der Color Fantasy wahr. Ich verrate euch, was ihr an Bord unbedingt probieren solltet und warum der Zauberer von Oz für einen schönen Abend sorgte.
Als echte Kieler Deern bin ich mit den majestätischen Kreuzfahrtschiffen, die täglich in Kiel anlegen, groß geworden. Ihren Zauber haben sie für mich über die Jahre nie verloren. Verheißungsvoll erzählen sie Geschichten von fernen Ländern, fremden Kulturen und Abenteuern. Oft habe ich mir gewünscht, mitzufahren. Jetzt wurde ich von der Color Line eingeladen, eine Minikreuzfahrt mit der Color Fantasy von Kiel nach Oslo zu machen. Und das war ein wirklich tolles Erlebnis – vielen Dank!
Im Norwegen-Terminal traf ich Kathrin, die die wunderbaren Fotos für diesen Beitrag gemacht hat. Danke, Kathrin! Nach einem unkomplizierten Check-in wie am Flughafen durften wir endlich auf das Schiff und konnten unsere Innen-Kabine beziehen. Klein, aber fein ist hier das Motto. Auf etwa zehn Quadratmetern verteilen sich zwei aus rotem Holz bestehende Klappbetten, Messinglampen und ein Spiegel in Bullaugenoptik. Maritmes Flair pur.
Viel Zeit zum Auspacken blieb uns nicht, denn pünktlich um 14 Uhr legte die Color Fantasy in Kiel ab. Auf dem Sonnendeck auf Deck 13 – vergleichbar mit der Dachterrasse eines mindestens zehnstöckigen Hauses – suchten wir uns bei herrlichem Wetter einen schönen Platz. Während der Wind leicht mit unseren Haaren spielte, konnten wir einen wirklich sagenhaften Blick auf Kiel genießen!
Nachdem wir die Kieler Förde verlassen hatten, durften wir ganz exklusiv einen Blick hinter die Kulissen der neuen, exklusiv für Color Line produzierten und jeden Abend um 19 und 21 Uhr gezeigten Musicals „Monsters Live!“ und „The Wizard“ werfen. In der gemütlichen Show-Lounge, die mit ihren roten Samtsesseln und kleinen Tischen an ein Theater aus den 20er Jahren erinnert und das Gefühl erweckt, dass die Comedian Harmonists oder Marlene Dietrich gleich persönlich auf der Bühne stehen, trafen wir die Stars der Shows. Als krönenden Abschluss des Meet & Greets gaben die Darsteller uns noch eine kleine Privatvorführung, die richtig Lust machte, sich abends die Show anzusehen.
Doch bevor es soweit war, hatten wir noch ein bisschen Zeit, um das Schiff zu erkunden. Für das richtige Kreuzfahrt-Flair bietet die norwegische Reederei ihren Gästen ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm – von einer Shopping-Mall über einen Spa-Bereich mit Trainingscenter, Badelandschaft, Sauna, Jacuzzi und Golfsimulator bis zu einem Casino sowie zwölf unterschiedlichen Restaurants und Bars an Bord.
Vorbei an Fashion-Boutiquen und dem lustigen „Donkey Pub“, einem Irish-Pub mit einem möhrenkauenden Esel über dem Eingang, suchten wir uns unseren Weg durch die große Mall zum Taxfree-Shop – einem wahren Paradies für Naschkatzen wie mich. Hier gibt es alle erdenklichen Süßigkeiten von M&Ms und Kinderschokolade bis zu diversen salzigen Lakritzen. Leckerschmecker! Ganz witzig: der lebensgroße Schokoladenclown.
Und weil man sich nicht nur von Schokolade und Keksen ernähren kann, haben wir anschließend im maritimen Grand Büfett Restaurant zu Abend gegessen. Übrigens: Grand Büfett ist wörtlich zu verstehen! Von einer umfangreichen Käseplatte über gebeizte, geräucherte, gedünstete, gebratene und rohe Fischvariationen bis zu Fleisch- und vegetarischen Gerichten gab es alles, was das Herz begehrt. Willkommen im Schlaraffenland!
Mein persönliches Highlight – da zeigt sich wieder die Naschkatze in mir – war allerdings das Dessert-Büfett mit liebevoll angerichtetem, zartschmelzendem Eis und Sorbet, leckeren Kuchen und Torte, diversen Mousses und Cremes, Puddings und Panna Cotta und frischen Früchten …
Kugelrund ging es für uns zurück in die Show-Lounge zur Vorstellung von „The Wizard“. Die wundervoll inszenierte Show ist eine Adaption der Geschichte des Zauberers von Oz. Zurück in unsere Kindheit versetzt, flogen wir gemeinsam mit dem Helden durch den Wirbelsturm in das fantastische Land Oz. Auf der Reise lernten wir den Löwen, den Blechmann, die Vogelscheuche sowie den Zauberer von Oz kennen und ließen uns von Songs von Michel Jackson, Queen oder Beyoncé verzaubern. Eine liebevoll gestaltete Show mit tollen Kostümen und Lichteffekten für Jung und Alt, über die wir noch den ganzen Abend sprachen.
Am nächsten Morgen klingelte der Wecker erbarmungslos früh: Um 6 Uhr hieß es für uns Aufstehen. Für einen Morgenmuffel wie mich nicht leicht – gerne hätte ich mich in dem überraschend bequemen Klappbett noch einmal umgedreht und mir die Decke über den Kopf gezogen. Doch wer es früh auf das Sonnendeck schafft, kann den Sonnenaufgang im Oslofjord erleben. Ein echter Geheimtipp! Während das Schiff durch den schmalen Fjord manövriert – vorbei an Klippen, die zum Greifen nah sind, und den typischen rot-weißen Holzhäusern – kann man über der bergigen Landschaft langsam die Sonne am rosafarbenen Himmel aufsteigen sehen. Das entschädigt definitiv für das frühe Aufstehen!
Bevor wir die vier Stunden Aufenthalt in der norwegischen Hauptstadt nutzten, gab es noch ein ausgiebiges Frühstück. Doch leider war uns das Wetter nicht gewogen. Es regnete in Oslo. Aber: Wer ein echter Kieler ist, den können die paar Tropfen nicht erschüttern. Rein in die Regenklamotten, runter von Bord und ab in die Stadt! Was Kathrin und ich während unseres Aufenthalts in Oslo erlebt haben, und welche zauberhaften kleinen Lädchen ihr bei einem Besuch unbedingt besuchen müsst, verrate ich euch nächste Woche in einem neuen Blogpost.
14 Uhr, zurück an Bord. Wir tauschten unsere nassen Klamotten gegen trockene und suchten uns im American Diner auf Höhe des Sonnendecks einen Platz. Von hier aus konnten wir trotz des Regens eine fantastische Aussicht während der Ausfahrt aus Oslo genießen. Schade, dass es jetzt schon wieder nach Hause ging!
Nach einem erneuten, reichhaltigen und vielseitigen Abendessen durften wir auch noch die zweite neue Show an Bord, „Monsters Live!“, genießen. Begleitet von Songs von den Eagles, Aretha Franklin, Amy Winehouse und der legendären Rocky Horror Picture Show glitten wir in die Welt von Frankenstein, Dracula und Co. Wir beobachteten den Kampf zwischen den Vampiren und Werwölfen der Twilight-Saga und erlebten fürchterlichen Gruselspaß für Groß und Klein. Glücklich und mit vielen neuen Eindrücken fielen wir anschließend in unsere Betten.
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen war es dann so weit: Land in Sicht – Heimathafen Kiel voraus! Wie schon bei der Ausfahrt aus Kiel suchten wir uns einen schönen Platz auf dem Sonnendeck und genossen die spektakuläre Aussicht bei der Einfahrt in den Kieler Hafen. Home sweet home!
Fotos: Kathrin Knoll
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Irgendwann stehe ich nur an der Förde und gucke dem Schiff hinterher, sondern fahre selbst mit.
Schöner Bericht.
LG Sabine – http://www.blingblingover50.de/
Dein Bericht ist super 🙂 In zwei Wochen starte ich mit meiner Familie in Richtung Oslo ,der Unterschied ist nur, dass wir dort ein paar Tage bleiben wollen. Auf das Schiff freuen sich aber besonders meine Kinder und ich bin erleichtert zu lesen, dass es doch so viel zu sehen gibt. Langeweile adé! lg
Hallo Chrissy, vielen Dank für dein Lob! Du brauchst wirklich keine Sorge haben, dass deinen Kindern langweilig wird, es gibt an Bord wirlich viel zu entdecken. Ich wünsche euch ganz viel Spaß in Oslo – eine wirklich tolle Stadt! Wenn du magst, dann erzähl uns gerne nach eurem Trip, wie es euch gefallen hat! Liebe Grüße, Krissi