Bei meinem Aufenthalt im traumhaften Lille Hus in Loit bei Schleswig begab ich mich auf eine kleine Entdeckungstour entlang der Schlei. Die idyllische Landschaft, verträumte Reetdachdörfer und vor allem die Ruhe lehrten mich, dass man dem stressigen Alltag hin und wieder entfliehen sollte.
Im ersten Teil meines Berichts über den Aufenthalt in Christine Fröhlichs Ferienhaus zeigte ich euch das liebevoll dekorierte Reetdachhaus, das in mir eine märchenhafte Stimmung entfachte. Das schöne Wetter an diesem Tag zog mich hinaus. Entdeckt in diesem Teil zusammen mit mir die Schlei-Region und ihre malerische Natur.
Ausgangspunkt meiner kleinen Tour war das Örtchen Loit in Schleswig-Holstein. Die Gemeinde gehört zum Kreis Schleswig-Flensburg und ist mit dem Auto von Kiel aus in nur einer Stunde zu erreichen. Der Ortsname leitet sich vom dänischen Wort „lögh“ (Wasser) ab. Hier leben nicht einmal 300 Einwohner. Die Loiter Au lädt vor allem im Sommer zum Kanufahren ein. Bekannt ist euch dieser Ort vielleicht von der alljährlichen Oldtimer- und Landmaschinenschau. Die Ufer der Schlei sind nur ca. 8 km entfernt und für diesen Tag mein Ziel. Ich gebe zu, dass ich noch nie hier war. Die Schlei ist geschmückt von verträumten, kleinen Dörfern. Dazu gehört auch Sieseby. Auf dem Weg in das Dörfchen genoss ich vor allem den Blick auf die liebliche Landschaft, die Weiden, Windmühlen und das Wasser.
Auf dem Weg nach Sieseby führt mich der Weg erneut über die historische Schlei-Brücke in Lindaunis. Bereits auf der Hinfahrt staunte ich nicht schlecht über die Klappbrücke, die die Schlei an ihrer schmalsten Stelle überquert. Das lag vor allem an der wechselseitigen Benutzung durch die Regionalbahn und den Straßenverkehr. Bei Lindaunis wurde übrigens mehr als 20 Jahre lang die ZDF-Serie „Der Landarzt“ gedreht!
Man sagt, Sieseby sei eines der hübschesten Dörfer an der Schlei. Mir fehlen da wahrscheinlich die Vergleichsmöglichkeiten, aber auch ich habe mich in diesen Ort verliebt. Euch erwarten romantische Fachwerkhäuser, ein einladender Wanderweg entlang der Schlei und idyllische Ruhe. Ich gehe ein Stück am Wasser spazieren, freue mich über die Sonnenstrahlen und den Ausblick. Wie schön muss es hier erst im Sommer sein? Es wird mich auf jeden Fall erneut hierher treiben. Am liebsten auf ein kleines Boot.
Ich bin verzaubert von den hübschen Häuschen, die zwischen allerlei Grün liegen. Reetdachhäuser erinnern mich immer an Inseln wie Sylt oder Fehmarn, die ich mit vielen Kindheitserinnerungen verbinde. Die Gaststätte „Schlie Krog“ ist bekannt für ihre hervorragende Küche. Leider ist heute Ruhetag, sonst hätte ich mir noch ein leckeres Mittagessen gegönnt. Zu den ältesten Gebäuden gehört hier wahrscheinlich die romantische Feldsteinkirche, die im 12. Jahrhundert errichtet wurde. Über den angrenzenden Friedhof führt ein Pilgerweg. Wie schon im Lille Hus habe ich auch in Sieseby das Gefühl, ich wäre in einem Märchen. In diesem Moment bin ich gefühlt meilenweit entfernt vom Büro, von Stress oder Arbeit.
Meine Tour führt mich weiter über Süderbrarup nach Arnis, die wohl kleinste Stadt Deutschlands. Wer Erholung sucht, der findet sie hier sicherlich. Aber auch Wassersport ist möglich, denn das Städtchen liegt auf einer Halbinsel in der Schlei. Als Besucher ist es sogar nicht erlaubt, mit dem Auto in den Ort zu fahren. Ich stelle es also auf einem Parkplatz ab und erkunde die Gegend zu Fuß. Es führt eine lange Straße durch die schnuckelige Stadt. Der Weg ist von alten Linden gesäumt und die Häuser reihen sich aneinander wie in einer Modelleisenbahn-Stadt.
Langsam zieht sich der Himmel zu und das schöne Licht schwindet. Ich mache mich wieder auf den Rückweg in das Lille Hus. Wenn ihr für mehrere Tage in der Region unterwegs seid, dann bieten sich natürlich auch noch andere Ausflugsmöglichkeiten an, die ich euch zumindest kurz nennen möchte.
Die Kleinstadt Kappeln ist nicht weit entfernt und ein Besuch lohnt sich vor allem zu Himmelfahrt, wenn die „Heringstage“ zum großen Stadtfest laden. Ich habe mir das Städtchen schon für eine Entdeckungstour vorgenommen. Ebenso spannend finde ich Eckernförde. Nur 26 km von Lille Hus entfernt liegt die Stadt mit dem Meerwasser-Wellenbad, das ich schon als Kind geliebt habe. Hinzu kommen die schöne Altstadt und der traditionelle Segelhafen, Hafenlokale mit fangfrischem Fisch, ein Natur-Hochseilgarten, den ich schon mal erklommen habe, und natürlich der Strand!
Auch Schleswig ist schnell zu erreichen und bietet mit dem Landesmuseum Schloss Gottorf, das ich schon als Schülerin mit der Klasse besuchte, eine Zeitreise von 120.000 Jahren Landesgeschichte. Aus Schulzeiten ist mir auch noch das Wikinger-Museum in Haithabu bekannt. Zu den Kindheitserinnerungen zählt zudem der Erlebnispark Tolk Schau mit dem Tal der Dinosaurier, der nur 7 km Fahrt vom Lille Hus aus in Anspruch nimmt.
Ansonsten lohnt sich sicherlich eine Bootsfahrt über die Schlei. Vor allem im Sommer möchte ich in diese Region zurückkehren. Wenn der Raps blüht, die Hügellandschaft noch grüner und bunter ist und die Sonne den kleinen Örtchen wieder mehr Leben einhaucht.
Ich bin inzwischen wieder im Ferienhaus angekommen. Draußen ist es schon schummrig. Wenn ihr den ersten Teil über das Haus bereits gelesen habt, dann erinnert ihr euch vielleicht daran, dass sich ein nostalgischer Kamin im Wohnzimmer befindet. Natürlich musste ich darin ein Feuer machen! Ich zündetete ebenfalls die vielen Teelichter an und kuschelte mich auf die gemütliche Couch.
Es ist ruhig im Lille Hus. Ich habe keinen Fernseher, das W-Lan funktioniert nicht gut. Bei knisterndem Kaminfeuer, das den Raum in eine wohlige Wärme taucht, und leiser Musik genieße ich den Moment. Ich lese, lausche den Flammen und entspanne einfach. Es ist schon ein wenig ungewohnt so ganz alleine in dieser Idylle zu sein, wenn man normalerweise inmitten der Kieler Stadt wohnt. Kein Straßenlärm, keine blickenden Lichter, keine Krankenwagensirenen. Einfach Stille, Natur, Langsamkeit. Ich habe fast vergessen, wie sich das anfühlt. Ich erinnere mich an Christines Worte, als sie sagte: „Ich habe hier wieder zu mir selbst gefunden.“ Ich glaube, dass man das an diesem Ort wirklich kann, wenn man sich die Zeit nimmt. Ein Blick in das Gästebuch verrät mir, dass es anderen Menschen, die sich hier eine Auszeit nahmen, ebenfalls so ging.
Heute gehe ich ungewohnt früh ins Bett. Kein Wunder bei dem traumhaften Schlafgemach, oder? 🙂
Nach einer ruhigen Nacht öffne ich die Vorhänge und bleibe noch einen Moment liegen. Vom Bett aus kann man direkt in den verwunschenen Garten des Hauses und auf die angrenzenden weiten Felder blicken. Es regnet und stürmt. Ich freue mich noch mehr über das Wetter-Glück von gestern. Um 10 Uhr treffe ich mich erneut mit Christine, dieses Mal öffne ich ihr die Tür. Ich berichte ihr von meinen Erlebnissen, schwärme noch ein wenig von der märchenhaften Einrichtung des Hauses und mache mich wieder auf den Weg nach Kiel. Ich bin sogar ein bisschen wehmütig, als sich das Lille Hus im Rückspiegel immer weiter entfernt. Ich habe mir fest vorgenommen wiederzukommen. Im Frühling oder Sommer mit einem lieben Menschen, dem ich all das gerne zeigen möchte!
Hier geht es nochmal zum ersten Teil meines Berichts!
Ich hoffe, dass dieser etwas andere Blogpost euch gefallen hat und ich eure Augen für unsere wunderschöne Heimat öffnen konnte. Denn all diese zauberhaften Orte liegen nicht weit entfernt! Wart ihr vielleicht selbst schon mal in der Schlei-Region unterwegs? Kommt ihr von dort und habt noch weitere Tipps für mich? Ich freue mich über eure Kommentare!
Lille Hus
Ferienhaus-Vermietung an der Schlei
Kontakt:
Christine Fröhlich
froehlich@lille-hus.info
0172 – 4025265
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Ich wohne 5 Minuten von Loit im kleinen Steinfeld. Ein Traum hier zu leben …….