Seit rund fünf Jahren backt Pâtissière Katharina Jaglewicz-Bühler ihre himmlischen Kuchen und Tartes im Künstlercafé Husum und bringt damit französisches Lebensgefühl nach Nordfriesland. Ich habe Katharina und ihren Mann Martin in ihrem charmanten Café besucht und bin dabei gedanklich sowie geschmacklich auf eine kleine Frankreichreise gegangen.
Bienvenue im Künstlercafé Husum
Als leidenschaftliche Naschkatze locken mich die hübsch dekorierten Tartes, die mich durch das Schaufenster in der Neustadt 18 verführerisch anlachen, natürlich sofort in das Künstlercafé. Kaum öffne ich die Tür, steigt mir ein süß-buttriger Duft in die Nase und französische Musik legt sich in meine Ohren. Nur ein paar Schritten in den Gastraum hinein und schon kann ich meinen Blick nicht mehr von der großen Theke abwenden, die über und über mit süßen Sünden bestückt ist. Hinter zahlreichen Kuchenglocken und buntem Geschirr begrüßen mich Katharina und Martin.
Von Frankreich nach Nordfriesland
Katharina ist halb Französin. Die meiste Zeit ist sie aber bei ihrer Mutter in Polen aufgewachsen. Ihr Herz schlägt dennoch für Frankreich. Nicht nur, weil sie in dem Land verwurzelt ist, sondern auch, weil sie dort ihr Handwerk, die Pâtisserie, gelernt hat. Immer, wenn die Zeit es zulässt, reist das Ehepaar nach Frankreich und lässt sich neu inspirieren. Gut für uns, denn so bringen die beiden eine große Portion mediterranes Lebensgefühl mit in den hohen Norden.
Gelebt haben Katharina und Martin nicht immer in Husum. Ursprünglich kommt das Paar aus München. Aber schon früh lernte Martin Nordfriesland während eines Familienurlaubs kennen und lieben. So entpuppte sich die Hafenstadt als seine Wunschheimat: „Die Lebensqualität hier oben ist einfach traumhaft“, schwärmt er. Traumhaft ist es auch, dass die beiden die graue Stadt am Meer mit ihrem farbenfrohen Café bereichern, finde ich.
Wohlfühlambiente im französichen Stil
Als ich den Laden betrete, fallen mir neben den Kuchen sofort die wunderschönen Blumenkränze an den Wänden auf. Die gestapelten Holzscheite und der Ofen verleihen dem Gastraum Gemütlichkeit und der Zitronenbaum im Eingangsbereich versprüht mediterranes Flair. Mich erinnert der Einrichtungsstil an ein französisches Landhaus und so träume ich mich bei einem Stück Kirschstreuselkuchen in ein heimeliges Café in der französischen Provence.
Im Sommer können die Gäste im begrünten Hinterhof Platz nehmen, im Winter wärmt der Ofen das Café auf.
Ein zuckersüßes Meer
Im Künstlercafé findest du alles, was dein Schlemmer-Herz begehrt. Katarinas Spezialität sind Tartes. Das ist eine französische Art von Kuchen, bei der der Boden aus Mürbeteig besteht und verschieden belegt wird. Hier im Café reicht die Auswahl von Aprikosen, Zitronen, Blaubeeren und Erdbeeren über Schoko-Mousse bis hin zu Karamell. Ein Exemplar ist schöner als das andere. Hinzu kommen Torten und Klassiker wie Käse- oder Apfelkuchen. In dieses Zuckermeer möchte am liebsten im hohen Bogen abtauchen und mich durch alle Sorten probieren!
Viele Kuchen hier sind glutenfrei, vegan oder sogar rohvegan – einfach klasse!
Leidenschaft trifft Phantasie
„Ich finde es einfach bewundernswert, wie jemand jeden Tag aufs Neue mit so einer Leidenschaft backen kann“, sagt Martin über seine Frau und strahlt ihr entgegen. Und tatsächlich ist Katharina schon von klein auf eine Vollblut-Bäckerin, denn bereits als Kind machte sie am allerliebsten die Küche ihrer Mutter unsicher. Das muss ihr Geheimnis für 60 bis 70 gelungene Kuchen am Tag sein. Während sie diese voller Hingabe in Handarbeit kreiert, ist sie ganz in ihrer eigenen Welt. „Ich bin dabei nicht mehr ansprechbar“, lacht die 31-Jährige.
Beim Backen greift Katharina gerne auf Familienrezepte zurück, entwickelt aber auch neue, phantasiereiche Eigenkreationen. Die Ideen dafür kommen ihr oftmals einfach beim Einkaufen. Kuchen mit Avocado oder Spinat? Bei dieser Kombi habe ich zunächst intuitiv die Nase gerümpft, wurde beim Probieren aber eines Besseren belehrt. Die Mischung aus Spinat, frischer Marscarpone-Crème und Garantapfelkernen schmeckt überraschend frisch und wirklich traumhaft lecker.
Mitarbeiterin Anika zaubert mir zu meinem Kuchen einen aromatischen Cappuccino mit Hafermilch.
.
Kunst an der Wand und auf dem Teller
Ohne Frage, Katharinas Kuchenkreationen sind kleine Kunstwerke. Aber die gibt es hier nicht nur auf dem Teller, sondern auch an der Wand. Im Künstlercafé Husum werden nämlich Bilder von regionalen Künstlern ausgestellt. Zahlreiche Gemälde, vor allem in der Galerie in der oberen Etage, schmücken die Räume. Alle sechs bis acht Wochen entscheidet sich das Team für eine neue Zusammenstellung. „So entsteht immer wieder ein anderes Ambiente bei uns im Café“, erläutert Martin.
Nun verstehe ich auch, warum das Café keinen französischen Namen trägt, sondern „Künstlercafé“ heißt. „Mit dem Namen ist meiner Kreativität keine Grenze gesetzt“, erklärt mir Katharina mit einem freundlichen Lächeln. Immer wieder entwickelt sie neue Rezepte und die dürfen auch gerne mal nicht typisch französisch sein. Eines sind sie aber auf jeden Fall: Kunst – so wie die Bilder an den Wänden.
Von süß bis salzig
Obwohl ich, wie bereits erwähnt, eine Naschkatze bin, läuft mir beim Lesen der Speisekarte mit herzhaften Gerichten das Wasser im Mund zusammen. Ich könnte mich kaum entscheiden zwischen deftiger Quiche, Flammkuchen aus dem Steinofen, leckeren Ofenkartoffeln oder Trüffelpasta. Hinzu kommt eine wechselnde Wochenkarte. Am Morgen beginnt hier der Tag mit reichlichen Frühstücksvariationen aus Fleisch, Fisch und vegetarischen Köstlichkeiten.
Die leckere Quiche gibt es in drei Varianten: Klassisch mit Speck, mit Lachs der vegetarisch
.
Qualität ist das A und O
All die feinen Kreationen wären nicht möglich ohne Martins Gespür für gute Produkte. Kein Wunder, denn der 47-Jährige hat früher im Warenmanagement im Großhandel gearbeitet und kennt sich somit bestens mit hochwertigen Lebensmitteln aus der ganzen Welt aus. So werden im Künstlercafé fast ausnahmslos Frischwaren verarbeitet. Gefrorenes oder Konserveninhalte kommen hier nicht in die Töpfe und Pfannen. Die hohe Qualität schmeckt man auch.
Ob frische Trüffel, oder Wachteleier – die Rohlebensmittel sind wahre Deliaktessen
Das Café arbeitet mit eigenem Olivenöl, schenkt Prosecco und Kaffe einer exklusiven Kaffeemischung aus. All diese Produkte stehen auch zum Verkauf.
Das französisches Feeling, Katharinas Kuchenträume, Martins Gespür für echt gute Produkte und der leckere Kaffee im Künstlercafé Husum sind nur einige von vielen Gründen, warum es zu unseren Lieblingscafés in Husum zählt. Ich gehe nach meinem heutigen Besuch mit vollem Bauch, gestreichelter Seele und dem Wissen nach Hause, dass das sicher nicht mein letzter französischer Kurzurlaub im Künstlercafé Husum war. À bientôt oder bis bald!
Gut zu wissen: Kaffee und Kuchen und alle anderen tollen Produkte aus dem Künstlercafé kannst du auch im Online-Shop bekommen. Zusätzlich hast du die Möglichkeit, die komplette Location samt Team für einen besonderen Anlass ab 18 Uhr zu mieten.
Künstlercafé
Neustadt 18
25813 Husum
0151 / 67 52 14 00
kontakt@künstlercafehusum.de
Website / Facebook / Instagram
Weitere Tipps für einen Ausflugstag nach Husum haben wir dir hier zusammengestellt.
Von welcher Tarte würdest du gerne mal probieren?
Hinterlasse deinen Kommentar