Ich bin dem Alltag für zwei Tage entflohen und habe bei einem Urlaub in Schleswig-Holstein die Langsamkeit wiederentdeckt. Im weihnachtlich dekorierten Ferienhaus Lille Hus in Loit an der Schlei. Begleitet mich auf eine kleine Märchenreise an einen Ort, der zum Träumen einlädt.
Bei meiner täglichen Recherche nach spannenden und besonderen Orten im Norden bin ich auf das „Lille Hus“ gestoßen. Ein Ferienhaus in Loit an der Schlei. Bereits die Bilder der romantischen Reetdach-Kate haben mich in ihren Bann gezogen. Das Haus ist komplett im Shabby-Chic und nostalgischem Vintage-Look eingerichtet. So etwas habe ich noch nicht gesehen! Spätestens seit meinem Besuch bei Rathjens Depot liebe ich diese Art von Einrichtung sehr, da sie mich gedanklich immer auf eine Zeitreise gehen lässt. Dieses Haus wollte ich unbedingt mit eigenen Augen entdecken. Umso mehr freute ich mich, dass Inhaberin Christine Fröhlich mich dorthin einlud und mir anbot, eine Nacht in ihrem Haus zu verbringen.
An einem Montagmorgen machte ich mich auf den Weg nach Loit. Wo liegt das überhaupt? Die kleine Gemeinde im Kreis Schleswig-Flensburg ist entweder über die B76 Richtung Eckernförde zu erreichen oder über die A210/A7 Richtung Rendsburg und Schleswig. Ich entschied mich für ersteren Weg, denn ich habe an diesem Tag großes Glück: Nach Tagen voller Regen und Unwetter strahlt die Sonne. Der Himmel ist blau. Da ist es besonders schön, die Eckernförder Bucht entlangzufahren und einen Blick aufs Wasser werfen zu können.
Spätestens als ich die ersten Ortschaften wie Barkelsby oder Rieseby erreiche, tauche ich in eine andere Welt ein. An mir ziehen große Felder, Wiesen und Bäche vorbei. Wir haben Anfang Dezember, aber die grünen Farben und die malerische Natur lassen mich das vergessen. Ich sehe alte Fachwerkhäuser, historische Gebäude, Pferdekoppeln, Rinderweiden und kleine Wäldchen.
In Lindaunis stehe ich nun mit dem Auto vor einer Eisenbahnbrücke, die ich doch tatsächlich befahren darf. Nachdem ich erst zögere, überquere ich schließlich die Schlei. Das Wasser glitzert in der Sonne. Ich fühle mich unbekümmert und leicht. Ich fahre durch schmale Baumalleen, sehe Windmühlen und kleine Höfe. Nach gut einer Stunde Fahrt erreiche ich mein Ziel: das Lille Hus.
Über das Lille Hus
Aus dem Schornstein des Reetdachhauses steigt Rauch auf. Ich bin überrascht, wie ruhig und friedvoll es gelegen ist. Nebenan sind zwar noch ein paar Häuser zu sehen, aber auch große, weite Felder. Christine öffnet mir die Tür. Beim Betreten des Flures steigt mir ein süßlicher Duft entgegen, an den ich mich heute noch genau erinnere. Sie führt mich zunächst in dem 69 Quadratmeter großen Haus herum, das um 1760 erbaut wurde.
Durch die Fenster, die antiken dänischen Vorbildern nachempfunden wurden, fällt das Sonnenlicht auf die wunderschönen Möbel. Die zierliche Frau mit den schulterlangen, braunen Haare und dem freundlichen Gesicht hat das ehemalige Arbeiterhäuschen 2012 liebevoll renoviert und eingerichtet. „Mir war wichtig, dass der alte Charme des Haues erhalten bleibt. Das Reetdach wurde ausgebessert, alles mühevoll auf den neuesten Stand gebracht und sogar eine Fußbodenheizung eingebaut. Die Renovierung dauerte gut ein Jahr“, erklärt sie mir.
Wir setzen uns in die kleine Essecke, auf dem Tisch steht eine Etagere mit leckeren Küchlein. Ich möchte mehr über Christine erfahren, die mir gerade einen Kaffee zubereitet.
Die gebürtige Hamburgerin hat jahrelang als Chefin einer Werbeagentur gearbeitet. Lebt nun aber schon seit einiger Zeit selbst in so einem traumhaften Haus auf dem Land. Ich bin verwundert über diesen Lebenswandel. „Ich bin in meinem früheren Job durch die ganze Welt gereist, habe viel gesehen. Das hat natürlich Spaß gemacht, war aber auch immer mit Stress verbunden. Irgendwann wuchs die Sehnsucht nach Ruhe, der Wunsch mal durchzuatmen, Zeit zu haben. Ich zog von Hamburg aufs Land, arbeitete weniger, bis ich den Job ganz aufgab“, erzählt mir Christine, die nur eine halbe Stunde entfernt wohnt. „Ich genieße die Natur und Entschleunigung auf dem Land sehr. Ich habe hier wieder zu mir selbst gefunden“, sagt sie mit verträumtem Blick.
Sie richtete sich aber nicht nur ihr eigenes Haus ganz nach ihren Vorstellungen und mit viel Herzblut ein, sondern auch zwei Ferienhäuser. „Renovieren war schon immer mein Hobby. Vor allem das Aufpeppen alter Möbel“, sagt das Nordlicht mit dem Gespür für gemütliche Einrichtung und der Liebe zum Shabby-Chic. Mittlerweile nimmt sie sogar Auftragsarbeiten an, sucht nach dem richtigen Haus, organisiert die Renovierung und richtet es gemütlich ein. Nach unserem netten Gespräch lässt Christine mich allein. Bevor ich mir nun die einzelnen Zimmer ganz in Ruhe durch die Fotolinse anschaue, gehe ich nochmal raus in den wunderschönen Garten.
Der Garten
Trotz der Winterzeit und einer leichten Schneedecke kann ich mir ausmalen, welch verwunschener Garten in den Sommermonaten hier auf einen wartet. Nichtsdestotrotz liegt ein wenig Magie in der klaren Luft. Ich stehe auf der Wiese, betrachte das Haus und fühle mich wie eine Märchenfigur.
Der Flur
Auf dem Weg zurück ins Haus begegne ich noch einem kleinen, flauschigen Freund. Der geräumige Flur ist einladend. Süß finde ich das Kinderbettchen, das einen Bezug aus alten Mehlsäcken trägt. Von hier erreicht man das Bad, die Küche und den Wohnbereich.
Das Bad
Der Raum ist nicht groß, aber dennoch wurde hier an jedes Detail gedacht. Mir fällt vor allem der venezianische Spiegel auf und die antiken Kleinigkeiten, die dem Badezimmer viel Charme verleihen.
Die Küche
Auch wenn die Küche modern ist und mit allem ausgestattet, was man so braucht, fehlt der nostalgische Charakter auch hier nicht. Überall sind alte Gefäße, Zuckerbehälter, niedliche Figuren zu finden. Besonders beeindruckend ist der kleine, antike Ofen. Dieser scheint immer noch funktionsfähig zu sein. Die weihnachtliche Dekoration verwandelt den offenen Raum in ein Winterwunderland.
Der Wohnbereich
Genauso ist es nebenan im Ess- und Wohnbereich: Ich sehe winterliche Accessoires, Kränze, Kerzen in kleinen Holzhäuschen, Weihnachtskugeln, Tannenzweige und andere Gestecke! Ich fühle mich wie im Weihnachtsmärchen. Das Highlight ist sicherlich der nostalgische Kaminofen. Die kuschelige Couch und die hellen Farben strahlen Behaglichkeit aus. Die Einrichtung gefällt mir unwahrscheinlich gut und ich würde am liebsten sofort hier einziehen.
Das Schlafzimmer
Mein Lieblingszimmer des Hauses ist der romantische Mädchentraum. Das Farbthema ist dasselbe: Lichtgrau mit Cremeweiß. Das Bett ist ein Hingucker und verspricht gemütliche Nächte. Auf den Fensterbänken und der Kommode finden sich allerlei weihnachtliche Schätze wieder. Goldene Bilderrahmen und die niedliche Nachttischlampe geben mir dieses Prinzessinnen-Gefühl.
Nach meiner kleinen Entdeckungstour durch das einmalige Schmuckstück, bei der ich sicherlich noch nicht jedes Detail erblickt habe, möchte ich auch die Gegend etwas erkunden. Bei so einem Wetter-Glück zieht es mich einfach raus in die Sonne. Christine gab mir zuvor ein paar Empfehlungen für die Gegend und ich machte mich auf den Weg.
Im zweiten Teil meines Berichts über das Lille Hus erfahrt ihr, was ich an meinem Anreisetag noch so erlebt habe, welche Ausflugstipps ich für euch entdeckte und wie ich die Nacht alleine im Reetdachhaus empfunden habe.
Weitere Übernachtungstipps für Schleswig-Holstein findest du hier.
Lille Hus
Ferienhaus-Vermietung an der Schlei
Kontakt:
Christine Fröhlich
froehlich@lille-hus.info
0172 – 4025265
Alle Infos zu Preisen, Buchung & Verfügbarkeit auf der Website
Wunderschön!
Uns hat dieses entzückende Haus ebenfalls sehr gut gefallen ; die Photos von “ Förde Fräulein “ sind wunderbar und lassen jedes Objekt in neuem Licht erscheinen . Nach Hause in unser ebenfalls schönes Haus am Rhein zurückgekehrt , können wir unsere Urlaubstag noch einmal nachempfinden bzw in anderen Jahreszeiten sehen.
Ach wie schön 🙂 Das Haus ist auch einfach ein Traum! Es freut mich sehr, dass ihr euren Urlaub anhand der Bilder nochmal etwas aufleben lassen könnt! 🙂
Eine wunderschöne Seite für Menschen aus dem Ruhrgebiet, die den Norden lieben.