Vor einiger Zeit stellte ich euch das charmante Ladenlokal Pappsalon aus Itzehoe vor. Bei meinem Besuch verliebte ich mich in die wunderschöne und besondere Papierware und die beeindruckenden Räumlichkeiten. Als ich erfuhr, dass man dort sogar an kreativen Workshops teilnehmen kann, meldete ich mich sofort für den Siebdruck-Kurs an. Ich zeige euch, was ich dabei Spannendes gelernt und für euch gebastelt habe.
Schon oft bewunderte ich beim Stöbern in den Läden handgemachte Taschen, Kissenbezüge oder Kosmetiktäschen, die mit selbstgezeichneten Motiven bedruckt wurden. Oftmals wurde dabei mit dem sogenannten Siebdruckverfahren gearbeitet. Wie das genau funktioniert, wusste ich allerdings bisher nicht. Darum freute ich mich umso mehr, dass der Pappsalon in Itzehoe einen Siebdruck-Workshop im Programm hat. Denn ich wollte es unbedingt mal selbst ausprobieren! Über zwei Tage lernte ich als Teilnehmerin in inspirierender Atmosphäre nicht nur jede Menge über den Druck an sich, sondern traf viele liebe Menschen und stellte ganz fleißig meine ersten eigenen Turnbeutel-Rucksäcke und T-Shirts her.
Tag 1
Zusammen mit Kathrin Knoll machte ich mich auf den Weg nach Itzehoe. Ich freue mich immer über Kathrins Unterstützung beim Fotografieren, wenn ich gerade selbst keine Möglichkeit dazu habe. Ich wollte ihr zunächst das schöne Sortiment des Ladens zeigen, in das ich mich vor einiger Zeit so verliebte. Witzige Postkarten, Papierponpons, verschnörkelte Notizbücher, niedliche Stempel und vieles mehr mussten erstmal von uns durchstöbert werden, bevor der Workshop startete.
Siebdruckvorlagen
Die beiden Mädels vom Pappsalon, Linda und Cathrin, haben schon einen großen Tisch für uns sechs Teilnehmer vorbereitet. Im hinteren Bereich fand zeitgleich ein Kalligrafie-Kurs statt, bei dem ich zwischendurch auch unbedingt mal Mäuschen spielen wollte. Unter der Anleitung von der Kunstpädagogin und Siebdruckerin Claudia Kulenkampff, die in ihrer Kunstwerkstatt in Hamburg noch jede Menge andere Workshops anbietet, stellten wir am ersten Tag zunächst unsere Siebdruckvorlagen her.
Dazu konnten wir uns entweder Motive aus diversen Foto-Büchern aussuchen, Bilder aus dem Internet ausdrucken oder einfach frei mit der Hand zeichnen. Dazu verwendet man ein lichtdurchlässiges Papier und schwarze Stifte, die nahezu deckend sind. Denn die Vorlage muss möglichst lichtundurchlässig sein, damit Claudia sie später für uns als Schablone auf das Sieb übertragen kann. Ich entschied mich für einen maritimen Anker und den Ahoi-Schriftzug mit dem Förde-Fräulein-Logo. Außerdem ließ ich mir von der Seminarleiterin des Kalligrafie-Kurses „Förde Fräulein“ in einer wunderschönen Schrift mit der Feder schreiben.
Zwischendurch gab es auch eine kleine Stärkung. Typisch für den Pappsalon waren die Snacks liebevoll verpackt und schmeckten dadurch gleich doppelt so gut!
Damit wir am zweiten Tag direkt mit dem Drucken loslegen konnten, nahm Claudia unsere Vorlagen mit in ihre Werkstatt, um sie auf die einzelnen Siebe zu übertragen. Denn da, wo keine Farbe gedruckt werden soll, werden die Maschenöffnungen des Gewebes durch eine Schablone farbundurchlässig. Ich war schon ganz gespannt auf den nächsten Tag!
Tag 2
Unsere Siebe warteten schon auf ihren Einsatz. Jeder von uns bekam einen Rahmen, der mit einem Gewebe bespannt ist. Bevor wir mit dem Siebdruck loslegten, erklärte uns Claudia ganz genau, wie der Druck funktioniert und worauf wir achten müssen.
Die Druckfarbe wird mit einem Gummirakel durch ein feinmaschiges Gewebe hindurch auf das zu bedruckende Material gedruckt. Je nach Material kann man spezielle Farben verwenden. Ich wollte jedoch nur auf Textilien drucken. Aber auch glatte Flächen wie Papier, Keramik, Glas oder Holz sind möglich. Wir konnten uns verschiedenste Farben aussuchen. Von Weiß und Schwarz über Neon-Orange bis hin zu Gold – für jeden Geschmack war etwas dabei. Das Besondere an diesem Verfahren ist, dass durch die Gewebefeinheiten der Farbauftrag variiert werden kann und hohe Farbschichtdicken erreicht werden können.
Als erstes positioniert man seine Vorlage auf dem Material genau so, wie man sie nachher drucken möchte. Dann wird das Sieb darauf platziert, die Vorlage darunter wieder entfernt, und los kann es gehen. Man sollte das Motiv auf jeden Fall abkleben, wenn man noch weitere Bilder auf seinem Sieb hat, denn sonst besteht die Gefahr, dass die Farbe auch an diesen Stellen auf euer Textil gelangt.
Nun wird die Farbe mit einem Spachtel aufgetragen. Dabei sollte man möglichst viel Farbe über die gesamte Breite des Motivs auftragen, damit keine Lücken entstehen.
Jetzt wird die Farbe mit dem Gummirakel einmal über das Motiv gezogen, so dass alles bedeckt ist. Das nennt man „fluten“. In einem 45-Grad-Winkel wird die Farbe dann mit leichtem Druck durch das Sieb auf das Textil gedruckt. Anschließend wieder fluten und erneut drucken. Diesen Vorgang insgesamt drei bis vier Mal wiederholen.
Danach sollte man das Sieb möglichst schnell entfernen, damit die Farbe nicht antrocknet. Bei meinem ersten Versuch ist mir der Druck noch nicht so gut gelungen bzw. die Farbe ist nicht gleichmäßig auf den Beutel gelangt. Dadurch ist aber ein echt cooler Effekt entstanden, den ich im Nachhinein ganz schön finde 😉
Nach dem Drucken sollte man das Sieb gründlich ausspülen, denn sonst verstopft eure Vorlage, und die Farbe kann nicht mehr gleichmäßig durchgedruckt werden.
Nach den ersten Versuchen hatte ich den Dreh raus und habe fleißig mit weiteren Farben gedruckt. Es macht wirklich Spaß, sich kreativ auszutoben. Die anderen Teilnehmer hatten nochmal ganz andere Motive und Ideen, die sehr inspirierend waren. Ich hätte noch stundenlang weitermachen können!
Ich fand es auch sehr spannend die Ergebnisse der anderen Teilnehmer zu sehen, die ich am liebsten auch selbst mit nach Hause genommen hätte 😉 Am besten lässt man sie erstmal einige Stunden trocknen!
Ich bin total begeistert von diesem fantastischen Wochenende im Pappsalon. Es hat riesig Spaß gemacht, mal so kreativ zu sein und mit Farbe und Materialien herumzuexperimentieren. Unsere Workshop-Leiterin Claudia hat alles super erklärt und uns bei Schwierigkeiten immer geholfen. Mir hat die lockere Atmosphäre sehr gefallen. Linda und Cathrin haben uns auch am zweiten Tag mit Leckereien versorgt und sich bei der Organisation total viel Mühe gegeben. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Fotografen Hinrik Schmoock, der Bilder von mir beim Siebdrucken gemacht hat.
Das war für dieses Jahr leider der letzte Siebdruck-Workshop im Pappsalon. Ihr findet hier aber noch weitere tolle Kurse! Bei Links im Hof in Kiel könnt ihr übrigens auch Siebdruck-Workshops machen. Hier seht ihr nochmal meinen neuen Lieblingsrucksack:
Ich habe euch natürlich auch etwas mitgebracht!
Ich verlose zwei von mir selbstbedruckte Rucksäcke für Dich und deine beste Freundin/deinen besten Freund! So kannst du gewinnen: Sei oder werde Förde-Fräulein-Facebook-Fan, like den dazugehörigen Post und verlinke per Kommentar die Person, der du gerne einen der beiden Rucksäcke schenken würdest! Mitmachen kannst du bis xy. Hier findest du die Gewinnspiel-AGBs. Viel Glück!
Fotos: Kathrin Knoll
Fotos von mir beim Siebdrucken: Hinrik Schmoock
Hallo Finja,
ich weiß ja gar nicht wofür mein Herz mehr schlagen soll… Deine Ankertaschen sind soooo toll. Mein maritimes Herz würde sich über die Ankertäschchen sehr freuen.
Ich liebe aber auch Libellen. Und Julia hat die richtig schön gemacht. Sieht nach einem tollen Workshop aus. Und beim Pappsalon hatte ich schon vorher mal gestöbert. Er führt die tollen Rifle Paper & Co. Sachen. Herrlich.
Also ich hüpf mal schnell rüber zu Facebook um an deinem Gewinnspiel teilzunehmen 😉
Liebe Grüße
Daniela
Liebe Daniela, vielen Dank für deine lieben Worte! Ich freue mich, dass dir die Taschen so gut gefallen! Die Libellen-Motive finde ich auch total schön und den Pappsalon sowieso! Dann wünsche ich dir mal viel Glück beim Gewinnspiel 🙂 Liebe Grüße, Finja