Als ich über Linas Instagram-Account @kommodigwohnen gestolpert bin, war ich sofort verliebt in die schönen Bilder aus ihren vier Wänden. Ich wollte wissen, wer dahinter steckt. Daher machte ich mich mit meiner Kamera auf den Weg nach Schafflund, um Lina in ihrem Zuhause zu besuchen. Dabei wurde mir erneut bewusst, dass man die schönsten Möbel einfach selbst gestalten kann.
Dass schlichte, weiße Wände so viel Wärme ausstrahlen können, habe ich vorher auch noch nicht erlebt. Als ich Lina vom Instagram-Account @kommodigwohnen in ihrem zu Hause in Schafflund besuche, fühle ich mich direkt pudelwohl. Ob das an ihrer liebevollen Gastfreundschaft, der einladenden Einrichtung oder doch an ihren vier Schmusekatzen liegt, kann ich nicht klar festmachen.
„Kommodig“ ist ein plattdeutsches Wort und bedeutet so viel wie „gemütlich“ oder „behaglich“ – und genau dieses Ambiente versprüht Linas Wohnung. Vielleicht liegt das daran, dass sie nahe der dänischen Grenze wohnt. Dänemark und Hygge-Gefühl gehören einfach zusammen. Für die Reihe „So wohnt der Norden“ habe ich mich bei Zimtschnecken und Kaffee mit der 24-jährigen Studentin über ihren Einrichtungsstil, über ihre Lieblingsstücke und natürlich über ihre süßen Katzen unterhalten.
Förde Fräulein: Lina, kommst du ursprünglich aus Schafflund oder bist du hergezogen?
Lina: Ich bin tatsächlich in Schafflund aufgewachsen und habe schon immer hier auf dem Hof gewohnt. Mein Opa hat das Haus damals gebaut. Jetzt wohnen mein Mann und ich hier, zusammen mit unseren vier Katzen. Ich wollte früher immer ganz weit weg, nach Berlin zum Beispiel. Aber dann habe ich meinen jetzigen Mann kennengelernt und wir haben uns für die Heimat entschieden. Ich liebe es hier, es ist so entspannend und das Landleben ist auch einfach irgendwie meins. Wir haben eine Koppel mit Ponys und mein Mann hat ein paar Hühner. Richtig idyllisch!
Die Katzen passen genau so gut in die Einrichtung wie die handbemalten Schilder von Linas und Nicks Hochzeitsfeier.
Wie würdest du deinen Wohnstil beschreiben?
Ich würde ihn einerseits als rustikal, aber andererseits auch schnörkellos beschreiben. Pink und Glitzer findet man bei mir nicht. Ich liebe natürliche Materialen, wie Holz und Fell. Besonders sind für mich vor allem Sachen, die schon eine Geschichte haben. Darum habe ich selber auch kaum neue Möbel, denn alles ist entweder Second Hand oder selber gebaut. Wie meinen Esstisch – den haben mein Bruder und mein Papa zusammen gebaut.
Die Vitrine hat Lina online gefunden, umsonst abgeholt und weiß angepinselt.
Was für eine Rolle spielt Instagram für dich?
Im Moment spielt es wieder eine recht große Rolle. Es gab mal Zeiten, in denen ich nicht so viel gepostet habe, aber jetzt gerade bin ich wieder etwas aktiver. Gerne verbringe ich meine Zeit auf Instagram, obwohl ich eigentlich etwas für die Uni machen müsste. Es ist zwar die totale Ablenkung, aber es ist einfach mein Hobby und ich liebe es.
Hier büffelt Lina sonst für ihr Studium „Erziehung und Bildung im Kindesalter“.
Und wie ist das Feedback zu deinem Account?
Generell sehr positiv. Es ist immer schön zu hören, wenn meine Instagram-Posts auch wirklich Leuten gefallen. Man selber ist ja immer am kritischsten mit sich und seinem Account, aber es kommt schon viel Positives zurück und das spornt mich dazu an, weiterzumachen. Ich höre also so bald nicht damit auf, meine Einrichtung und kommodige Lebensart zu teilen.
In ihren Schlafzimmer kann Lina am Besten vom Unistress abschalten.
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Welche Hobbys hast du neben deinem Instagram-Account sonst noch so?
Ich backe und koche leidenschaftlich gerne. Vor allem Kochen ist voll mein Ding. In Kombination mit einer gesunden Portion Nachhaltigkeit versuche ich darauf zu achten, dass alles an einem Lebensmittel verarbeitet wird und möglichst kein Müll entsteht. Sonst ist Fotografieren mein absolutes Lieblingshobby und das teile ich auf Instagram auch gerne. Sonst versuche ich mich immer phasenweise an neuen kreativen Ideen. Zur Zeit eigne ich mir zum Beispiel das Sticken an.
Linas Lieblingsmotive sind neben ihrer Einrichtung die süßen Katzen.
Was ist das Herzstück deiner Wohnung?
Das Wohnzimmer ist auf jeden Fall das Herzstück der Wohnung. Ich liebe den selbstgebauten Tisch und die Werkbank, die ich online gefunden habe. Ganz besonders heilig ist mir auch diese kleine Kiste im Schrank – ein Familienerbstück. Die stammt aus dem Jahr 1848 und mein Opa hat sie von seiner Mutter bekommen. Nun habe ich sie und bin sehr stolz darauf.
Was würdest jemanden raten, der sich ganz neu einrichten möchte?
Man sollte auf jeden Fall ein einheitliches Farbkonzept haben und sich auf drei bis vier Farben festlegen. So wirkt das Gesamtbild schön ruhig und stimmig. Meiner Meinung nach ist weniger auf alle Fälle mehr. Außerdem sollte man nicht alles neu kaufen, sondern seine Augen und Ohren nach tollen Second-Hand-Teilen offen halten, oder auch mal selber Hand anlegen.
Sogar in den Bädern beweist Lina ein Händchen für Details.
Hast du einen DIY-Tipp für die Förde-Fräulein-Leser?
Gerade jetzt zum Herbst mache ich ganz viel mit Blättern und das ist super einfach. Sammeln, pressen und überall verstreuen oder an die Wand hängen. Sonst male ich immer alle Möbel an und verpasse ihn dadurch einen neuen Look – viel besser, als alles neu zu kaufen!
Woher nimmst du deine Inspirationen?
Ich bin wahnsinnig viel auf Pinterest unterwegs, das ist einfach klasse. Instagram-Accounts, die mich inspirieren, sind zum Beispiel sind @oh_luiseanna, ihr Account ist einfach mega sympathisch. Die Pflanzenmutti @marienova, oder auch @oursweetliving. Dabei muss der Stil nicht immer meinem entsprechen, denn ich gucke immer gerne etwas nach links und rechts.
Linas Kreativität und Vorausdenken faszinieren mich. Als sie mir erzählt, dass sie sofort weiß, wie sie ein altes Möbel aufpimpen muss, sobald sie es entdeckt, bin ich verblüfft. Unser Treffen hat mich dazu inspiriert, mehr aus meinen Möbeln zu machen oder auch auf Second-Hand Teile zurückzugreifen. Liebe Lina, danke für die tollen Stunden in deinen kommodigen vier Wänden und die himmlisch leckeren Zimtschnecken!
Was verbindest du mit dem Wort „kommodig“?
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