Bei meinem letzten Schleswig-Besuch führte mich der Weg in das imposante Stadtmuseum und in das süße Teddy Bär Haus, zu meinen zwei Schleswiger Lieblingsläden und entlang des Stadthafens in die Fischersiedlung Holm. Begleite mich jetzt auf meinem winterlichen Spaziergang durch die Stadt an der Schlei und erfahre mehr über ihre bewegende Geschichte.
Schleswig: Zauberhafte Stadt an der Schlei
Bei meinem ersten Ausflug nach Schleswig trug ich ein luftiges Sommerkleid und schipperte mit einem Segelboot über die Schlei. Heute trage ich einen dicken Wintermantel. Doch die Stadt versprüht auch in der kalten Jahreszeit ihren ganz eigenen Charme. Für mich genau die richtige Zeit, um Museen oder Galerien zu besuchen, mich in kuscheligen Cafés aufzuwärmen oder in kleinen Läden zu stöbern. Wenn da nicht Corona wäre. Aktuell ist das leider kaum oder gar nicht möglich. Die Museen und gastronomischen Betriebe haben noch das ganze Jahr – und vielleicht sogar noch darüber hinaus – geschlossen.
Aber weißt du was? Davon lasse ich mich nicht abhalten, dir trotzdem ein paar schöne Tipps an die Hand zu geben. Zu meiner Freude durften Sina und ich dank unserer Kooperation mit der Ostseefjord Schlei GmbH das Stadtmuseum Schleswig nämlich als einzige Besucherinnen mit der Kamera besuchen.
Allein im Museum – das habe ich auch noch nicht erlebt! In diesem Beitrag möchte ich dir nun einige Eindrücke von der vielseitigen Ausstellung vermitteln. Denn irgendwann dürfen wir die wundervollen Museen bei uns im Norden ja wieder ansteuern. Und wenn ich schon in Schleswig bin, dann schaue ich natürlich auch bei meinen Lieblingslädchen vorbei.
Das Stadtmuseum: Schleswigs Stadtgeschichte zum Anfassen
Ich staune nicht schlecht, als ich vor dem Schleswiger Stadtmuseum stehe. Es befindet sich auf dem sogenannten Günderothschen Hof, einem Ensemble aus historischen Bauwerken in der Friedrichstraße im Stadtteil Friedrichsberg. Das rote Haupthaus beeindruckt mich besonders. Es wurde um 1634 von Herzog Friedrich III errichtet. Die zwei Fachwerkhäuser stammen wiederum aus dem 18. Jahrhundert. Hier logierten eins die Gäste der Gottorfer Herzöge. Die gesamte Anlage lässt mich auf eine Zeitreise gehen und die Hektik des Alltages fast vergessen.
Als Erstes betrete ich das Haupthaus, in dem der größte Teil der Ausstellung zu finden ist. Bereits der Eingangsbereich mit der imposanten Treppe macht neugierig auf das, was mich in den Räumlichkeiten erwartet. Immerhin kann ich hier der über 1.200 Jahre zurückliegenden Stadtgeschichte Schleswigs vom Mittelalter bis zur Gegenwart auf den Grund gehen.
Dabei tauche ich ein in die Wikingerzeit und Geschichte der Wikingersiedlung Haithabu, erfahre mehr über die Blüteperiode der Stadt zur Zeit der Gottorfer Herzöge und über den deutsch-dänischen Konflikt im 19. Jahrhundert. Aber auch die Entwicklung der Fischersiedlung Holm und Schleswig zur Zeit des Nationalsozialismus ist Teil der Ausstellung. Hinzu kommen Werke von Schleswiger Künstlern, Exponate der früheren Wohnkultur und eine private Sammlung von historischem Kinderspielzeug.
Im sogenannten Schleswiger Zimmer befindet sich eine Reihe von Einrichtungsgegenständen aus dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts. Die Objekte stammen aus unterschiedlichen Stilepochen von Empire bis Biedermeier.
Wusstest du, dass der Holm früher einmal eine der Altstadt vorgelagerten Insel war? Über die Jahrhunderte waren es zum Großteil Fischer, die hier lebten. Erst seit 1933 ist die Insel mit dem Festland verbunden. Die Ausstellung zeigt die besonderen Lebensweise ihrer Bewohner und die von ihnen betriebene Fischerei.
Das Bild von Fischer Daniel Möller zieht mich magisch in seinen Bann. Das würde ich mir auch Zuhause an die Wand hängen!
Im Obergeschoss des Haupthauses befindet sich die Privatsammlung von historischem Kinderspielzeug, die der Schleswiger Kinderarzt Dr. Joachim Gunkel über Jahrzehnte gesammelt hat. Es sind mehr als 500 Einzelstücke von Kaufmannsladen bis Eisenbahn. Sie erzählen nicht nur ihre ganz eigene Geschichte, sondern sagen auch etwas über die bürgerliche Erziehung und Wertvorstellungen vergangener Epochen aus.
Das Teddy Bär Haus
Das Teddy Bär Haus befindet sich in einem der seitlichen Fachwerkgebäude. Was so amüsant klingt, ist tatsächlich super interessant. Die Ausstellungsräume sind bestückt mit einer umfangreichen Privatsammlung historischer Teddybären von namenhaften Herstellern wie z. B. Steiff. Du erfährst hier, wie der Teddybär zu seinem Namen gekommen ist, warum er seit jeher so beliebt ist und welche Erfolgsgeschichte mit ihm verbunden wird. Dazu wurden ganz zauberhafte Szenerien gestaltet, in denen du auch einige andere plüschige Tiere entdecken wirst. Zum Teddy Bär Haus gehören zudem ein museumspädagogischer Raum für Aktivitäten mit Kindern, ein kleiner Shop mit Souvenirs und ein Café.
Das S-Foto Forum
In einem weitere Gebäude ist das Fotoforum verankert. Hier finden normalerweise vielfältige und hochkarätige Fotoausstellungen mit Werken von renommierten Fotografen*innen statt. Die oftmals naturfotografischen Bilder finden sogar bundesweit Beachtung und sind wirklich sehenswert! Ich freue mich schon, wenn es hier im nächsten Jahr weitergeht und werde dann auf jeden Fall erneut vorbeischauen.
Gut zu wissen: Zum Schleswiger Stadtmuseum gehören noch zwei Außenstellen. Das Holm-Museum, in dem du noch mehr über die bewegende Geschichte der Holmer Fischer erfährst. Und das Museum für Outsiderkunst, in dem Kunst von Menschen mit und ohne Behinderung ausgestellt wird.
Bummeln & Stöbern rund um den Kornmarkt
Du weißt ja, dass ich zu gerne nach kleinen, inhabergeführten Geschäften Ausschau halte. Ich mag individuelle Produkte und Menschen, die sich mit ihrem eigenen Laden einen Lebenstraum erfüllt haben. In Schleswig bin ich auf der Suche nach solchen Adressen schon bei meinem ersten Besuch fündig geworden. Zwei Lädchen sind mir dabei besonders in Erinnerung geblieben, sodass ich dort unbedingt wieder vorbeischauen möchte.
RundesEck
Anja Castello hat mich schon während meines ersten Besuchs inspiriert. Vielleicht, weil sie mit solch einer Leidenschaft über ihre Liebe zu schönen Wohnaccessoires von skandinavischen Labels geschwärmt hat. Die bietet sie in ihrem Lädchen RundesEck in einem wunderschönen, geschichtsträchtigen Haus an, in dem die gebürtige Berlinerin mit ihrem Mann und den zwei Söhnen lebt.
Du findest hier neben dem beliebten Geschirr von Greengate ausgewählte Dekorationen, Vasen, Grußkarten, Papierwaren, Plaids, Windlichter, Tabletts und niedliche Geschenkideen von Labels wie anne black, House Doctor, ava&yves und einigen anderen. Trotz der kleinen Ladenfläche hat Anja ihre Ware lebendig in Szene gesetzt und ein Gefühl von Heimeligkeit geschaffen. Besonders gut gefallen mir die handbemalten Fliesen!
Casa Eurabia
Am Kornmarkt in Schleswig treffen bei Casa Eurabia fernländische Accessoires im Boho-Stil auf nordisch-modernes Wohndesign. Selten habe ich einen Laden gesehen, bei dem alles so authentisch gestaltet ist. Hinter diesem Kleinod verbirgt sich Familie Piwowar. Seit über 20 Jahren entwickeln Rolf und Ricarda mit ihren Kindern und Mitarbeiterin Steffi handgearbeitete Home Décor Produkte mit marokkanischen Manufakturen.
Du findest Casa Eurabia sogar gleich an zwei Standorten. Zum einen direkt in der Einkaufsstraße am Kornmarkt und zum anderen gegenüber in einem Fachwerkhaus mit ruhigem Hofgarten. Hier schafft die Familie es, eine einzigartige, mediterrane Wohnatmosphäre zu kreieren, die dich gedanklich auf eine Reise nach Marrakesch gehen lässt. Aktuell gibt es zudem wunderschöne Kränze und Gestecke zu entdecken, die Tochter Elena ganz fleißig im Homeoffice für dich bindet.
Stadthafen & Holm
Nachdem ich heute im Stadtmuseum so viel mehr über den Holm erfahren habe, möchte ich dort mit meinem neu gewonnenen Wissen unbedingt auch noch vorbeischauen. Die Fischersiedlung zieht mich mit ihren pittoresken Häuschen, den mit Rosen berankten Fassaden, den liebevoll dekorierten Sprossenfenstern und Haustüren in Bonbonfarben jedes Mal wieder in ihren Bann.
Kleine Fische, die als Namensschilder oder Türklinken fungieren, Schiffsschilder und Klöntüren – es sind die vielen Details, die diesen Ort so besonders für mich machen. Vor allem im Sommer könnte ich tausendundein schönes Fotomotiv knipsen. Man fühlt sich wie in eine andere Welt versetzt – oder zumindest in die Kulisse eines Jane Austen Films.
Im Kern der Siedlung befindet sich ein Friedhof mit Kirche, der eingerahmt ist von so viel Schönem. Tod und Leben so nah beieinander…
Empfehlen möchte ich dir zudem das Holm-Café, in dem es fabelhafte Torten gibt – auch wenn es aktuell ja leider geschlossen hat. Wenn du der Geschichte der Siedlung tiefer auf den Grund gehen möchtest, dann solltest du das bereits am Anfang des Beitrags erwähnte Holm-Museum besuchen.
Weitere Tipps für Schleswig:
- die Wikingersiedlung Haithabu besuchen
- Lecker essen gehen im Restaurant Odnis Haddeby
- die köstlichen Burger bei der Burgermeisterin am Hafen probieren
- Schloss Gottorf, den Barockgarten und das Globushaus besichtigen
- das Danewerk besichtigen und das Danwerkmuseum besuchen
- das 800 Jahre alte St-Johannis-Kloster bestaunen
- Übernachten im Hotel Strandleben
- Ausflüge nach Kappeln und in die kleinen Schlei-Dörfer wie Maasholm oder Arnis unternehmen
Hast du noch weitere Tipps für Schleswig?
In Dein „Beuteschema“ für kleine, inhabergeführte Geschäfte passt auf alle Fälle auch die Keramikstube am Rathausmarkt:
https://www.keramikstube-schleswig.de