Graustrom oder Gröönstrom? Das ist eine Frage, mit der ich mich bislang eher weniger auseinandergesetzt habe. Doch dann bin ich auf einen regionalen Energieversorger aus Großenwiehe bei Flensburg aufmerksam geworden, der zusammen mit seinen Kund:innen den Ausbau und Erhalt Erneuerbarer Energien fördern möchte. Die Nord Stadtwerke haben mich nicht zuletzt vor dem Hintergrund des neuen Weltklimaberichts zum Umdenken angeregt. Warum? Ich erkläre es dir!
Wind ist Zukunft
Unser Norden ohne Wind? Unvorstellbar! Die frische Brise gehört hier in meiner Heimat einfach dazu – mal sanft, mal rau, aber immer voller Energie. Genau diese Energie eignet sich perfekt, um aus Wind Strom zu generieren. Denn Windenergie hat in Schleswig-Holstein eine lange Tradition, ist unser Land doch sowohl auf See als auch auf dem Binnenland prädestiniert dafür.
Laut des Landesportals Schleswig-Holstein sind rund 8,5 Gigawatt installierte Leistung aus der Windenergie im Binnenland (Onshore) und auf See (Offshore) bereits ans Netz angeschlossen. Damit leistet die Windenergie unter den Erneuerbaren Energien den größten Beitrag zur Energiewende. Und durch deren verstärkte Nutzung kommt es zu einer zunehmenden Vermeidung von klimaschädlichen Treibhausgasen.
Wusstest du, dass Windenergie Wasserkraft als drittgrößte Art der Energieerzeugung in der EU überholt hat?
Als ich kürzlich in dem Monatsmagazin Lebensart im Norden einen Artikel über die Nord Stadtwerke aus aus Großenwiehe bei Flensburg las, habe ich mich mal mehr mit dem Thema beschäftigt. Denn zugegebenermaßen setze ich mich im Alltag eher weniger mit Stromanbietern und Energieversorgern auseinander. Dabei lohnt sich das in vielerlei Hinsicht, wie ich dir in diesem Beitrag gerne einmal anhand der Nord Stadtwerke verdeutlichen möchte.
Wer sind die Nord Stadtwerke?
Die Nord Stadtwerke verstehen sich als ein Öko-Stadtwerk. Soll heißen, dass sie ihre Kund:innen mit erneuerbarer Energie beliefern und damit einen Beitrag zum Klimaschutz liefern. Wichtig: Sie liefern nur zertifizierten Ökostrom und Gas. CO2-Emissionen, die durch die Gaslieferung entstehen, werden ausglichen und der Einsatz von nachhaltiger Energie und Energieversorgungsformen gestärkt. Klingt schon mal super!
Alles im grünen Bereich
Ich weiß, es ist leicht zu behaupten, dass man nachhaltig handelt. Aber der sogenannte Gröönstrom der Nord Stadtwerke stammt garantiert zu 100% aus erneuerbaren Energien. Das ist sogar mit dem TÜV NORD Zertifikat bestätigt worden. Mit Hilfe eines Herkunftsnachweisregisters wahrt das Öko-Stadtwerk seine Transparenz und Nachvollziehbarkeit. Das schafft für mich Vertrauen.
Übrigens: Beim Wechsel von Graustrom zu den Nord Stadtwerken sparst du jährlich eine Tonne CO2 ein.
Klimaschutz kann jede:r
Ökostrom ist nachhaltig und Nachhaltigkeit ist teuer. Das ist zumindest ein gängiges Vorurteil, das die Nord Stadtwerke widerlegen möchten. Denn sie wollen jeder und jedem ermöglichen, sich zu engagieren und ökologisch verantwortungsvoll beim Strom- und Gasverbrauch zu handeln. Ökostrom ist tatsächlich gar nicht teurer als herkömmlicher Strom. Auch interessant: Für Studierende und Auszubildende gibt es spezielle Tarife und Angebote.
Ein Stück Natur zurückgeben
Wenn wir die Natur für unseren Strom nutzen, sollten wir ihr auch etwas zurückgeben. Wie wichtig das ist, haben auch die Nord Stadtwerke erkannt. Für jede:n Neukund:in werden 10 neue Bäume in Handewitt im Kreis Schleswig-Flensburg gepflanzt. Seit 2019 gedeihen hier schon mehr als 16.000 Setzlinge – und jede weitere Buche bindet ca. 12,5 Kilo CO2 im Jahr mehr.
Zudem unterstützen die Nord Stadtwerke die Organisation MoorFuture, das heißt sie fördern zusammen mit Neukund:innen und der Stiftung Naturschutz S-H die Wiedervernässung der Moore. Denn Moore brauchen Wasser. Ohne trocknen sie aus, zersetzen sich und klimaschädliches Kohlendioxid wird freigesetzt. Die Moorlandschaften in Schleswig-Holstein wurden über die Jahrhunderte immer weiter trocken gelegt. Mit Hilfe von Gräben und Rohren wurde das Wasser abgeleitet, um das Land wirtschaftlich zu nutzen. Die Wiedervernässung ist also wichtig, um den Ausstoß dieser Gase erheblich zu vermindern.
Windenergie und die Sache mit der EEG-Förderung
Hast du schon mal etwas von der EEG-Förderung gehört? Ich ehrlich gesagt nicht. Das sogenannte Erneuerbare-Enegerien-Gesetz ist das zentrale Steuerungsinstrument für den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Ziel ist es, den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromversorgung bis 2050 auf mindestens 80 Prozent zu steigern. Dafür werden bestimmte Anlagen wie Fotovoltaik und Windräder gefördert.
Für 5.000 Windanlagen in Deutschland läuft in diesem Jahr allerdings der durch das EEG-Gesetz auf 20 Jahre garantierte Festpreis aus. Die Betreibenden müssen jetzt prüfen, ob sie die Anlagen durch neue ersetzen oder wie der Weiterbetrieb wirtschaftlich sinnvoll gestaltet werden kann. An dieser Stelle greifen die Nord Stadtwerke ein, denn ein Großteil der Windräder ist in einem einwandfreien Zustand und kann noch viele weitere Jahre emissionsfreien Strom liefern. Ihr Vorhaben ist es, den weiteren Betrieb dieser dringend benötigten Anlagen zu unterstützen und zu sichern.
Windstrom aus der Probstei
Um dieses Vorhaben umzusetzen, arbeiten die Nord Stadtwerke eng mit der Strompool Probstei eG zusammen. Das ist eine Stromeinkaufsgemeinschaft, die Ökostrom von ausgewählten Anbietern an ihre Mitglieder und Interessenten vermittelt. Möchtest du also gerne zu Ököstrom wechseln, liefert dir der Strompool Probstei dafür die passenden Angebote wie z.B. den Gröönstrom der Nord Stadtwerke. Rund 7.000 Privathaushalte und zahlreiche Gewerbebetriebe sowie Landwirte sind mit ihren Anlagen beim Strompool mit an Bord. Aus Sorge um unser Klima und das Wohlergehen kommender Generationen, hat sich der Strompool dem Klimaschutz verschrieben. Deshalb wird seit Anfang 2011 nur noch Naturstrom vermittelt.
Zwei Windräder für den Norden
Das wollte ich mir gerne genauer ansehen und habe daher einen Abstecher zu den zwei Windmühlen der Windenergie Stakendorf GmbH&Co KG gemacht. Als Mitglied im Strompool Probstei eG liefert sie die Windenergie der Mühlen in Stakendorf an die Nord Stadtwerke, die den Strom dann wieder an die Mitglieder und Interessenten des Strompools vor Ort weiterleiten. Durch ihr enges Zusammenspiel haben die drei Unternehmen im letzten Jahr so ein direktes Lieferkonzept von Windstrom aus der Region an regionale Kunden entwickelt. Ökostrom von hier für hier eben.
Eingebettet in blühende Rapsfelder sehe ich die Rotorblätter der Windräder schon aus der Ferne. Ein schöner, aber dennoch zunächst unspektuärer Anblick. Aber wenn man weiß, dass diese zwei kleinen Mühlen Strom für rund 500 Haushalte erzeugen können, dann staunt man doch nicht schlecht. Und noch mehr, wenn man bedenkt, dass das auf natürliche und emmisionsfreie Art und Weise geschieht!
Weltklimabericht zur Erderwärmung
Als ich diesen Beitrag fertiggestellt habe, wurde gerade ein neuer Bericht des Weltklimarats IPCC veröffentlicht. Dieser ist so erschütternd, dass ich ihn hier gerne noch einbringen möchte. Das Fazit der Weltklimaberichts lautet nämlich, dass die Folgen der Erderwärmung immer klarer werden und der angestrebte Klimaschutz nicht reicht. So droht bis 2030 eine Erderwärmung um 1,5 Grad – somit zehn Jahre früher als bislang vorausgesagt. Zudem sei nun zweifelsfrei, dass die Klimaveränderungen direkt auf den Einfluss des Menschen zurückgeführt werden können. Steigende Meeresspiegel, häufigere Wetterextreme – das sind aber längst nicht alle Folgen. Hier kannst du mehr über den IPCC-Bericht nachlesen.
Strom – ein Thema, das trotz E-Auto bisher nicht so präsent in meinem Alltag war. Jedenfalls nicht präsent genug. Ebenso wie der Wind, der tagtäglich um meine Nase weht, und eigentlich so viel mehr bedeuten kann. Ich wurde zum Nach- und Umdenken angeregt und werde in Zukunft auf Gröönstrom setzen, um mehr zum Klimaschutz beizutragen. Denn wir sind den Klimaveränderungen nicht hilflos ausgeliefert, sondern können etwas dagegen tun.
Nord Stadtwerke
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