Von meiner Minikreuzfahrt nach Oslo mit der Color Fantasy habe ich euch bereits letzte Woche berichtet. Heute verrate ich euch meine Geheimtipps für einen Besuch in der norwegischen Hauptstadt.
Majestätisch lag Oslo zu unseren Füßen, als wir an einem leider verregneten Morgen mit der Color Fantasy in den Hafen einliefen. Bereits die Fahrt durch den Oslo-Fjord, vorbei an steilen Klippen und typisch norwegischen rot-weißen Häuschen, war sehr beeindruckend.
Vom Color-Line-Terminal etwas außerhalb des Stadtzentrums ging ich zusammen mit unserer Fotografin Kathrin zu Fuß in die Innenstadt. Ich war sehr gespannt, was wir während unseres vierstündigen Aufenthaltes alles entdecken würden.
Entlang der Munkedamveien führte uns der Weg zuerst in den Bezirk Aker Brygge mit der angeschlossenen Halbinsel Tjuvholmen direkt im Fjord. Er zählt mit seiner stilvollen Architektur aus rotem Backstein, Glas und maritimen Holzplanken zu den Szene-Vierteln Oslos. Es liegt ein modernes, kreatives Flair in der Luft, nicht zuletzt dank der unzähligen, öffentlich ausgestellten Kunstinstallationen. In den vielen kleinen Galerien, Boutiquen, Cafés und Restaurants pulsiert das Leben. Hier fühlten wir uns wohl! Leider sollte man bei einem Besuch einen gut gefüllten Geldbeutel bei sich tragen …
Inmitten von Aker Brygge, in der Holmensgate, entdeckten wir den wunderbaren Blumenladen Floriss in der lichtdurchfluteten, riesengroßen Eingangshalle eines Bürogebäudes. Welch ungewöhnlicher Ort! Betörender Orchideenduft stieg mir in die Nase. Er stammte von den wundervollen weißen und pinkfarbenen Orchideen auf der offenen Treppe, die im Stil der hängenden Gärten der Semiramis den Laden ziert. Wenn ihr nach Oslo kommt, müsst ihr hier unbedingt einmal vorbeischauen!
Jetzt war die Innenstadt nicht mehr weit. Entlang des Fjords und vorbei am monumentalen Rathaus, in dem regelmäßig die Friedensnobelpreisträger ausgezeichnet werden, lenkten wir unsere Schritte in die Olav Vs Gate (benannt nach dem norwegischen König von 1975 bis 1991). Hier erwartete uns der wohl leckerste Laden Oslos: Lucky Lips. Auf nur rund 20 Quadratmetern gibt es hier alles, was Naschkatzen wie ich gerne mögen: Lakritze, Weingummis, Bonbons, Lollis, Kaugummis, Schokolade, Kaubonbons, Fudge, Geleedrops … Ich fühlte mich wie Harry Potter in Ambrosius Flumes Honigtopf in Hogsmeade! Ohne eine Tüte voller Naschereien konnte ich diesen Laden nicht verlassen!
Wer am Ende des Olav Vs Gate rechts abbiegt, steht direkt vor dem Nationaltheater. 1899 eröffnet, ist es vor allem durch die Inszenierung der Stücke des norwegischen Autors Henrik Ibsen berühmt geworden. Gegenüber befindet sich die Bäckerei Hansen, ein echter Geheimtipp! Nur sechs Sitzplätze gibt es hier für Gäste – aber das ist nicht schlimm, denn bei gutem Wetter kann man im Park am Nationaltheater sitzen. Seit über 100 Jahren wird in dem kleinen Familienbetrieb nur mit den besten Zutaten und ganz viel Liebe gebacken. Ein herrlicher Duft liegt in der Luft! Ich konnte mich kaum zwischen Karneballe (Zimtschnecken), Skolebrød (Hefeteig mit Vanillepudding und Kokosflocken), Brot und Kuchen entscheiden. Am Ende befand sich in meiner Tüte eine Mischung aus allen Leckereien. Die Rückfahrt nach Kiel mit der Color Line ist schließlich lang …
… und sie stand unmittelbar bevor. Denn beim Stöbern durch die einzelnen Läden war die Zeit wie im Fluge vergangen. Wir mussten uns beeilen, um rechtzeitig zur Abfahrt am Terminal zu sein. Aber wir sind uns sicher: In Oslo gibt es noch jede Menge mehr zu entdecken. Wir kommen auf jeden Fall wieder!
Fotos: Kathrin Knoll
Wir werden beim nächsten Kielbesuch den Fischladen besuchen.