Das nächste Abenteuer liegt manchmal direkt vor der Haustür: Auf der Ostseeinsel Fehmarn ging ich für vier Tage mit einem Wohnmobil auf Entdeckungstour, testete unterschiedliche Campingplätze und legte so einige Kilometer mit dem Ebike zurück. Was ich dabei alles erlebt habe und wie mir das Campen gefallen hat, erfährst du in diesem Beitrag. Dazu habe ich dir einen bunten Strauß an Fehmarn-Tipps für deinen eigenen Ausflug zusammengestellt.
„Hast du Lust auf einen Fehmarn-Trip mit dem Wohnmobil?“
Als der Tourismus-Service Fehmarn mit dieser Frage auf mich zukam, war ich zunächst skeptisch. Ehrlich gesagt: Ich bin noch nie mit einem Wohnmobil gefahren. Und mein letzter Camping-Urlaub liegt schon eine ganze Weile zurück. Doch die Vorstellung, einfach loszufahren und dort anzuhalten, wo es mir auf der Ostseeinsel gefällt, überzeugte mich. Und ich hatte Lust auf ein Abenteuer!
Letztes Jahr führte mich der Weg – besser gesagt die Schienen – schon einmal nach Fehmarn, denn im Zuge meiner Kooperation mit DB Regio Schleswig-Holstein unternahm ich eine Tagestour auf die Sonneninsel. Damals dachte ich, dass ein Tag viel zu kurz ist, um sie richtig kennenzulernen. Nun habe ich glücklicherweise ganze vier Tage Zeit.
Ich packe meinen Koffer …
Während ich sonst meist in Hotels übernachte und entsprechend nur das Nötigste mitnehme, muss ich nun beim Packen an ganz andere Dinge denken. In meinem Gepäck landen sowohl Snacks und Getränke, Bettwäsche und Handtücher als auch lebenswichtige Dinge wie eine Kaffeepresse samt Kaffee.
Auch meine Förde-Fräulein-Liegestühle, ein Feuerzeug, Spülmittel, Geschirrtücher, Flipflops und andere nützliche Sachen habe ich dabei – in der Hoffnung nichts vergessen zu haben. An eine Begleitung habe ich ebenfalls gedacht. Zu Zweit mach so ein Trip gleich viel mehr Spaß.
Los geht mein Wohnmobil-Abenteuer
Nach etwas über einer Stunde komme ich auf Fehmarn an. Mein Highlight auf der Strecke ist die Fahrt über die Fehmarnsundbrücke. Wenn rechts und links nur noch Wasser und Segelboote zu sehen sind, breitet sich dieses kribbelige Urlaubsgefühl in mir aus.
Nahe der Strandpromenade in Burgtiefe befindet sich der Tourismus-Service. Hier treffe ich mich mit der lieben Kim, die mit der Wohnmobil-Idee auf mich zu kam. Auf einem großen Parkplatz steht das gute Stück. „Ganz schön groß“, denke ich überrascht. Tatsächlich darf ich das Fahrzeug mit meinem normalen Führerschein fahren.
Kim zeigt und erklärt mir und meiner Begleitung erstmal alles. Beim Betreten des Wohnmobils bin ich ganz aus dem Häuschen. Alles ist neu, modern, hell und viel geräumiger als ich dachte. Es gibt sogar zwei Betten, einen Kühlschrank samt Eisfach, eine Spüle, einen Gasherd, einen Tisch, einen Fernseher, ein winziges Bad mit Dusche und Toilette sowie jede Menge Verstaumöglichkeiten. Wow, das ist ja fast so, als hätte man sein Zuhause dabei!
Das schicke Gefährt, der Carado von FIAT, stammt übrigens vom Caravanpark Spann..ann aus Osterrönfeld bei Rendsburg. Dort kannst du dir nicht nur Wohnmobile kaufen, sondern auch mieten. Die Preise variieren je nach Saison.
Ab zum Campingplatz
Nachdem wir alles von meinem Auto in unser neues mobiles Zuhause verstaut haben, geht es noch nicht sofort los. Denn Kim lädt uns in das Restaurant Sailor’s Inn im Yachthafen Burgtiefe ein. Dort findet heute das sogenannte Ostsee-Strandfrühstück statt, das aufgrund des starken Windes in den Räumlichkeiten des Sailor’s Inn aufgebaut wurde. Der Tourismus-Service Fehmarn veranstaltet dieses schöne Event jeden Sommer. Nach einer Stärkung und netten Gesprächen geht es endlich los mit unserem WoMo-Abenteuer. Erstes Ziel: der Campingplatz.
Vor der Reise suchte ich uns mithilfe von Kim zwei Campingplätze aus. Das war gar nicht so leicht, denn auf Fehmarn gibt es offiziell 17 Campingplätze und von denen sind 16 Mitglied im Camping Paradies. Alle haben ihren eigenen Charme und unterschiedliche Freizeitangebote zu bieten. Fehmarn gilt darüber hinaus als schönste Campinginsel Deutschlands.
Das Insel-Camp in Meeschendorf
Für die ersten zwei Tage fiel meine Wahl auf das Insel-Camp in Meeschendorf. Der Fünf Sterne Komfort-Campingplatz liegt direkt am Ostseestrand in Südlage. Also nur wenige Kilometer von Burgtiefe entfernt. Während der recht kurzen Fahrt, müssen wir uns noch an das Wohnmobil gewöhnen. Die Straßen auf der Insel sind leider sehr schmal, sodass man bei Gegenverkehr auf jeden Fall langsamer werden sollte. Für uns zunächst eine Herausforderung, aber mit etwas Übung wird es besser!
Wir werden freundlich an der Rezeption begrüßt und bekommen extra einen Eck-Stellplatz zugewiesen, bei dem wir viel Platz zum Wenden und Einparken haben. Für uns als WoMo-Anfänger super! Außerdem liegt unser Stellplatz nur circa 30 Meter vom Strand entfernt, sogar das Meer kann ich durch eines der Fenster sehen. Wie schön!
Mir fällt auf Anhieb auf, dass das Insel-Camp sehr gepflegt ist. Von einer Saunalandschaft, einem Wellness- und Fitnessbereich sowie Kosmetikbehandlungen hat der Campingplatz echt einiges zu bieten. Hinzu kommen ein Supermarkt und das Restaurant Bernstein. Auch die Kleinen kommen dank Trampoline, Kinderspielplatz, Tischtennis, Fußballkicker und vielen weiteren Freizeitangeboten voll auf ihre Kosten.
Ich möchte es uns so richtig gemütlich machen. Daher beziehe ich als erstes unsere Betten, dekoriere ein bisschen herum und freue mich schon auf die erste Nacht in unserem neuen Heimathafen. Doch zuvor zieht es mich natürlich ans Wasser!
Vom Campingplatz aus kann man kilometerweit an der Uferpromenade entlang spazieren. Leider möchte sich die Sonne heute noch nicht blicken lassen, daher wirkt alles etwas grau und trist. Doch das sind wir Nordlichter ja gewohnt. Bevor wir weiter spazieren, entscheiden wir uns jedoch für Fahrräder, denn wir möchten noch eine kleine Tour unternehmen.
Radeln mit eingebautem Rückenwind
Beim Verleih Sunny.Bike in Meeschendorf mieten wir uns zwei Ebikes. Inhaber Nico war so lieb uns die zwei Räder zur Verfügung zu stellen. Nach einer kurzen Einführung und vielen tollen Fehmarn-Tipps von Nico, sitzen wir auch schon auf dem Sattel. Du kannst dir hier natürlich auch ein herkömmliches Fahrrad leihen.
Dank eingebautem Rückenwind macht uns das stürmische Wetter nichts mehr aus und wir radeln in Nullkommanichts entlang der Ostsee bis nach Burgstaaken. Dort findet gerade das alljährliche Hafenfest mit vielen Buden, Karussells und zwei Bühnen statt – und die Sonne meldet sich auch zurück.
Wir machen uns auf den Rückweg und verbringen den Rest des Abends in unserem Wohnmobil. Das Bett ist bequemer als gedacht. Am nächsten Morgen holen wir uns Brötchen beim kleinen Supermarkt, bereiten uns ein Frühstück zu und planen unseren Tag.
Mit dem Ebike über die Insel
Da das Wetter am zweiten Tag glücklicherweise auf Anhieb mitspielt, möchten wir Fehmarn noch weiter mit dem Ebike erkunden. Unsere Route führt erneut entlang des Uferweges von Meeschendorf bis nach Burgtiefe, dann geht es weiter durch Burg. Im Inselhauptort gibt es viele Geschäfte, Cafés und Restaurants zu entdecken. Mein persönliches Highlight ist und bleibt allerdings das Softeis von Radden’s Eis.
Von hier aus radeln wir weiter nach Wulfen. Der Weg dorthin führt über einen Deich. Hier scheint zudem ein wahres Surferparadies zu sein, denn zig Windsurfer flitzen übers Wasser. Weiter geht es nach Fehmarnsund, denn dort möchte ich unbedingt ein Foto von der Fehmarnsundbrücke knipsen. Wir fahren durch die schönsten Kornfelder und Wildblumenwiesen, die ich je gesehen habe. Immer wieder muss ich anhalten, um den Anblick mit der Kamera festzuhalten.
In Fehmarnsund legen wir eine kurze Pause ein und genießen den Panoramablick auf die Brücke und die vorbeischippernden Schiffe. Nächster Halt ist der kleine Leuchtturm Strukkamphuk. Ganz in der Nähe befindet sich der gleichnamige Campingplatz, der besonders bei Wassersportlern sehr beliebt ist. Diese tummeln sich am dazugehörigen Strandabschnitt. In der Strandbar Strukkamp gönnen wir uns erstmal eine Limonade.
Nur ein kleines Stück weiter ist eine weitere Lieblingsadresse von mir verankert: das Hofcafé Albertsdorf. Auf Fehmarn gibt es viele solcher Cafés, aber das ist für mich eines der schönsten. Der Hof ist wundervoll bepflanzt und bietet viele kuschelige Sitzecken unter grünen Bäumen und Pavillons. Der Kuchen ist ein Traum!
Wir düsen noch eine Weile unserer Nase nach und erblicken dabei immer wieder hübsche Wege, weitläufige Felder oder andere sehenswerte Ecken. Letztlich kommen wir wieder am Südstrand in Burgtiefe an. In der Strandbar 360 Grad gönnen wir uns zum Tagesabschluss noch einen Cocktail, bevor es zurück zum Insel-Camp geht. In unserem WoMo kochen wir uns ein leckeres Abendessen – mir gefällt’s!
Ein Paradies für Naturliebhaber
Am dritten Tag steht ein Campingplatzwechsel an. Mit unserem mobilen Zuhause fahren wir einmal quer über die Insel. Immer noch ein seltsames und dennoch geniales Gefühl, dass man das Bett, in dem man morgens noch gelegen hat, beim Fahren hinter sich sieht. Unser heutiges Ziel: Der Campingplatz am Niobe in Gammendorf. Die Strecke dorthin verläuft durch die wundervolle Landschaft Fehmarns, vorbei an Pferdekoppeln und den bereits erwähnten Kornfeldern. Ich kann mich daran nicht sattsehen!
Mit Niobe ist übrigens ein Denkmal gemeint, das mit einem Mast an das tragische Ende der Besatzung des Segelschulschiffes Niobe erinnert. Es sank 1932 nordwestlich von Fehmarn, es kamen dabei 69 Seemänner ums Leben.
Diesen Platz habe ich ausgesucht, weil er umgeben ist von Landschafts- und Vogelschutzgebieten, kein Stellplatz weiter als 100 Meter vom Wasser entfernt und das gesamte Areal so naturbelassen ist. Auch hier werden wir sehr lieb begrüßt und dürfen uns einen Stellplatz aussuchen. Auf Anhieb gefällt es mir, dass überall Bäume, Sträucher und Strandhafer wachsen.
Wie zuvor gibt es auch hier einen Supermarkt und ein Restaurant samt Imbiss. Außerdem fallen mir kleine Holzhütten auf, die direkt hinter dem Deich liegen. So ein „Strandhus“ hat eigentlich alles zu bieten, was man für einen Urlaub braucht. Es verfügt über ein Wohn- und Esszimmer, eine Küche sowie ein Schlafzimmer und einen Alkoven, sodass Familien ausreichend Platz vorfinden. Nicht zu vergessen: Meerblick!
Da die Sonne es heute wieder gut mit uns meint, fahren wir sogar die Marquise aus und stellen unsere Sonnenstühle raus. Da kommt so richtig Urlaubsfeeling auf.
Einmal über den Deich
Unsere Ebikes konnten wir dank Gepäckträger sogar mitnehmen. Damit geht es jetzt nochmal eine Runde den Deich entlang bis zur Aussichtsplattform Westermarkelsdorfer Huk. Als ich auf dem Weg den einsamen, zwischen Rosensträuchern stehenden Strandkorb erblicke, macht mein Herz einen Hüpfer. Wenn das kein neuer Lieblingsplatz ist, dann weiß ich auch nicht.
Am Deich kommen wir übrigens noch an weiteren Campingplätzen vorbei, die auch alle sehr ansprechend aussehen. Von der Aussichtsplattform hat man eine herrliche Aussicht auf das Naturschutzgebiet Nördliche Seeniederung.
Würdest du in die anderen Richtung radeln, kommst du vorbei am Landschaftsschutzgebiet Grüner Brink bis zur mit oft empfohlenen Beltbude. Das soll ein sehr netter Imbiss sein, der sich super für eine Pause eignet.
Der perfekte Sonnenuntergang
Am Abend werden wir sogar noch von einem malerischen Sonnenuntergang belohnt. Es ist zwar sehr stürmisch, aber den Anblick lasse ich mir nicht entgehen. Am Horizont schiebt sich ein Kreuzfahrtschiff durch das Bild, das Wasser der sich überschlagenden Wellen glitzert im Abendlicht und der Strandhafer schiebt sich hier und da ins Bild. Ich liebe das! In solchen Momenten fühle ich mich so frei und unbeschwert. Einen besseren Abschluss meiner Wohnmobil-Tour auf Fehmarn hätte ich mir nicht vorstellen können.
Am nächsten Morgen genießen wir ein letztes Frühstück und bringen unser treues Gefährt zurück zum Tourismus-Service nach Burgtiefe. Wir sind beide etwas traurig, dass unser Abenteuer schon vorbei ist, haben uns aber fest vorgenommen: Das machen wir nochmal! Selten habe ich so viel Entschleunigung verspürt und das, obwohl ich ja eigentlich nur wenige Tage weg war.
Fazit: Nahweh statt Fernweh
Die vier Tage auf Fehmarn haben mir eines verdeutlicht: Es muss nicht immer die Reise um die Welt sein, der Flug in entfernte Länder oder das Luxushotel am Meer. Manchmal reicht auch schon ein „Mikroabenteuer“. Das stillt vielleicht kein Fernweh, aber Nahweh verbindet dich noch viel mehr mit deiner Heimat, und mit dir selbst. Warum nicht öfter spontan ein Wohnmobil oder einen kleinen Bulli leihen und damit die Region erkunden? Oder einfach nur ein Zelt einpacken? Wir haben hier so viele schöne Ecken. Ein Wochenende reicht oft schon, um dem Alltag zu entfliehen und auf andere Gedanken zu kommen.
Fehmarn ist ideal für so eine Tour, denn für Camper gibt es super viele Möglichkeiten. Nutze zum Beispiel das Angebot „7 Tage – 3 Plätze“, bei dem du in der Nebensaison aus drei Campingplätzen wählst. Zusätzlich gibt es viele Stellplätze, die du auch ganz spontan aufsuchen kannst.
Danke nochmal an den Tourismus-Service Fehmarn, den Caravanpark Spann..an! und Carado, dass ihr mir diesen Wohnmobil-Trip ermöglicht habt.
Da ich in den vier Tagen nicht alles geschafft habe, was ich mir vorgenommen habe, hab ich noch eine Handvoll Adressen und Empfehlungen von Kim und mir für dich zusammengestellt:
- Café Liebevoll in Burg – wortwörtlich liebevoll, sehr charmant und individuell
- Seekiste in Bojendorf – Neuer Strandimbiss mit tollem Beachflair
- Die Insel-Hofcafés (Albertsorf, Bisdorf, Altjellingsdorf, Klausdorf, Katharinenhof) – ein Muss auf der Radtour 😉
- Café Traube in Burg – hyggeliges Altstadtcafé
- Strandhotel Bene am Südstrand – tolle Sonnenterrasse
- Ellis Snackeria – perfekter Stopp auf der Radtour (liegt in Gollendorf)
- Abends solltet ihr auf jeden Fall mal zur Beltbude oder Strandbar Strukkamp
Ganz viele weitere Tipps vom FehMare (Bade-, Erlebnis- und Wellnesswelt) bis hin zum Wasserpark oder Adventure-Golf findest du auf der Website vom Tourismus-Service Fehmarn.
Hast du noch weitere Fehmarn-Camping-Tipps für mich?
Hi das ist total super geschrieben kann ich nur weiterempfehlen danke für die Tips Gruß Bernd